Touristen bleiben fern Coronavirus beschert Venedig klares Wasser
17.03.2020, 21:21 Uhr
Das sonst so trübe Wasser in Venedigs Kanälen ist plötzlich kristallklar.
(Foto: AP)
Die Corona-Krise hat auch Venedig fest im Griff. Die Urlauberhochburg im Norden Italiens ist beinahe menschenleer. Positiver Nebeneffekt: In den Kanälen der Lagunenstadt sorgt der ausbleibende Touristenstrom für kristallklares Wasser.
Anfang des Monats erklärte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte die Lombardei und 14 weitere Gebiete zu Sperrzonen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Auch Venedig steht seitdem unter Quarantäne. Die Urlaubermetropole im Norden des Landes gleicht mittlerweile einer Geisterstadt.
Das Ausbleiben der Touristenströme ist für die Wirtschaft der Lagunenstadt ein schwerer Schlag. Es scheint aber auch einen positiven Effekt zu geben. Zahlreiche Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen, dass das sonst so trübe Wasser in den Kanälen plötzlich kristallklar ist. Sogar kleine Fischschwärme sind zu sehen. "Die Natur holt sich zurück, was ihr gehört", schrieb ein Venezianer dazu auf Facebook.
"Das Wasser sieht jetzt klarer aus, weil in den Kanälen weniger Verkehr herrscht und die Sedimente dadurch am Boden bleiben", sagte ein Stadtsprecher dem Sender CNN. Mehr Schiffsverkehr bringe auch mehr Sedimente an die Oberfläche. Ob sich auch die Wasserqualität verbessert habe, konnte der Sprecher nicht sagen. Definitiv verbessert habe sich aber die Luftqualität.
Das Coronavirus reiht sich ein in eine lange Liste von Problemen, mit denen Venedig zu kämpfen hat. Erst im vergangenen November wurde die Stadt von den schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren heimgesucht. Die Schäden werden auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt. Zudem schrumpft die Bevölkerung der Stadt seit Jahren und viele historische Häuser drohen im Wasser zu versinken.
Italien ist von der derzeitigen Pandemie besonders stark betroffen. Mittlerweile sind mehr als 2000 Menschen an dem Erreger gestorben, die Zahl der bestätigten Infektionen liegt nach Angaben der Behörden bei über 28.000. Mittlerweile ruht das öffentliche Leben im Land weitestgehend. Menschen dürfen nur noch ihre Wohnungen verlassen, um das Notwendigste zu erledigen.
Quelle: ntv.de, jpe