Platzmangel im Zoo Dänen töten gesunde Braunbären
13.12.2017, 18:21 Uhr
Ein dänischer Zoo hat zwei Braunbären - ähnlich wie diese beiden hier - eingeschläfert.
(Foto: picture alliance / Jens Büttner/)
Erst trifft es die Giraffe Marius, dann eine ganze Löwenfamilie und nun haben die Dänen auch zwei Braunbären in einem Zoo eingeschläfert. Begründung: Ihr Gehege war zu klein und die Tiere waren einfach zu alt. Tierliebhaber sind schockiert.
Ein dänischer Zoo hat zwei gesunde Braunbären eingeschläfert. Das Gehege sei nicht mehr artgerecht gewesen, die Bären hätten sich gelangweilt und zudem seien die Tiere zu alt, um sie an andere Zoos abzugeben, erklärte der Zoo Aalborg auf seiner Facebook-Seite. Dafür bekam er Hunderte wütende Kommentare.
Die Bären waren nach Angaben des Zoos 20 und 21 Jahre alt und damit nicht mehr für die Zucht geeignet. Solche Tiere noch an andere Tierparks abzugeben, nehme nur Platz für genetisch wertvollere Bären weg, erklärte der Zoo unter einem Bärenfoto. Die eingeschläferten Tiere würden nun unter anderem zur Forschung genutzt.
Kritiker - auch viele deutschsprachige - warfen dem Zoo falsche Prioritäten und wirtschaftliche Interessen vor. Die Bären zu töten, statt ihnen bessere Lebensbedingungen zu geben, sei geschmacklos und barbarisch. Es gab allerdings auch Nutzer, die die Entscheidung des Zoos lobten.
Scharfe Regeln für Aufenthalt
Dänische Zoos waren bereits in der Vergangenheit in den Schlagzeilen, insbesondere 2014, als in Kopenhagen die Giraffe Marius eingeschläfert und vor Kindern seziert wurde. Die Überreste der Giraffe wurden dann öffentlich an die Raubtiere im Zoo verfüttert. Die Giraffe war erst zwei Jahre alt und ebenfalls kerngesund. Kurz darauf traf es das 16 Jahre alte Löwenmännchen Oleg, seine 14 Jahre alte Partnerin und dann ihre zehn Monate alte Löwentochter. Auch hier argumentierten die Dänen: Es habe Platzmangel im Zoo geherrscht.
In Dänemark werden die Regeln für Aufenthalt und Zucht von Zootieren immer schärfer. Hintergrund: Die Tierparks sollen große Tiere durch kleinere, die angeblich weniger Auslauf brauchen, austauschen.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa