Panorama

Dauerfrost und Nässe Der März könnte eisig kalt beginnen

Die Eiszapfen im bayerischen Garmisch-Partenkirchen beweisen es: Es bleibt eisig kalt in Deutschland.

Die Eiszapfen im bayerischen Garmisch-Partenkirchen beweisen es: Es bleibt eisig kalt in Deutschland.

(Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dp)

Das Wochenende werde "ganz brauchbar" mit "Schönheitsfehlern", prophezeit n-tv Meteorologe Björn Alexander. Doch ab nächster Woche meldet sich wieder der Winter aus Russland und Skandinavien zurück: Statt Frühling herrscht vorerst eisige Kälte.

n-tv.de: Für die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Olympischen Winterspielen läuft es ganz gut. Das Wetter und vor allem der Wind sorgten in Pyeongchang aber immer wieder für Kapriolen. Bleibt es dabei?

n-tv Meteorologe Björn Alexander bringt keine frohen Botschaften für die kommende Wetterwoche.

n-tv Meteorologe Björn Alexander bringt keine frohen Botschaften für die kommende Wetterwoche.

Björn Alexander: Der Wind hat zuletzt ja glücklicherweise schon deutlich nachgelassen. Und auch in den nächsten Tagen sollte hier nicht mehr allzu viel passieren. Dazu passend schaut es auch wettertechnisch gut aus. Denn tagsüber wird es freundlich oder sonnig weitergehen. Dann erreichen die Tageshöchstwerte den Bereich um den Gefrierpunkt beziehungsweise sie bleiben dauerfrostig - je nach Höhenlage. Nachts wird es unter Aufklarungen und über Schnee aber weiterhin eisig mit mäßigem (unter minus 5 Grad) oder strengem (unter minus 10 Grad) Frost.

Was erwartet uns hierzulande?

Ein eigentlich ganz brauchbares Wochenende. Auch wenn es durchaus mal ein paar Schönheitsfehler im Programm hat. Anschließend beginnt ein harter Kampf an der Luftmassengrenze. Denn über Russland und Skandinavien sammelt sich nochmals eisig kalte Winterluft. Zudem deutet sich eine Wetterlage an, die genau diese Kaltluft nach Mitteleuropa führen könnte. Und da sind - je nach Wettermodell - durchaus mal sehr, sehr kalte Witterungsverläufe mit dabei.

Wie kalt denn?

Der aktuelle Berechnungslauf der amerikanischen Wettercomputer macht einem für den Märzbeginn fast schon Angst und Bange. Demnach könnte uns eine Luftmasse erreichen, die den von manchen Medien benutzten Begriff der "Russenpeitsche" jetzt mal mehr als verdient hätte. 

Was bedeutet das?

Demnach würde sich tagsüber zu Märzbeginn von Osten her Dauerfrost einstellen und nachts rasseln die Temperaturen auf unter minus 5 oder sogar auf unter minus 10 Grad. Das wäre ein Szenario, das an den Märzwinter 2013 erinnert. Damals war der März mehr als 3 Grad zu kalt. 

Was sagen die anderen Computerberechnungen?

Auch die wollen im Prinzip vorerst einmal die eher winterlichen, teils auch nasskalten Temperaturen. Das entspricht übrigens auch den experimentellen Langzeitprognosen, die manche Wetterdienste ausgeben und die den Februar, den März und den April eher unterdurchschnittlich temperiert zeigen. Aber natürlich blicken nur wenige Modelle so weit in die Zukunft und die Vorhersagen sind mit entsprechend großen Unsicherheiten behaftet. Grundsätzlich ist das Thema Winter aber vorerst noch nicht beendet. 

Kein Frühling in Sicht?

Eher nicht. Denn im Gegenzug hat es der Frühling bei den meisten Berechnungen sehr schwer. Nur das Computermodell des englischen Wetterdienstes zeigt in der aktuellen Prognose zum übernächsten Wochenende einen zarten Frühlingsvorstoß - mit einer entsprechend geringen Wahrscheinlichkeit allerdings. Nach den ersten Stürmen und einem viel zu milden Januar (über 4 Grad zu warm) bleibt 2018 eben ein abwechslungsreiches und durchaus spannendes Wetterjahr.

Wie abwechslungsreich wird denn unser Wochenende?

Am Samstag hängt eine Wetterfront in Form von dichten Wolken in Teilen von Baden-Württemberg und Bayern. In den tieferen Lagen fällt Regen oder Schneeregen, der im Bergland in Schnee mit Glätte übergeht. Im großen Rest schaut es hingegen gar nicht so schlecht aus. Denn abseits von Restwolken und Nebelfeldern zeigt sich die Sonne und es bleibt trocken. 

Welche Temperaturen erwarten uns?

Morgens gibt es verbreitet Frost oder Bodenfrost, streckenweise mit Glättegefahr. Tagsüber erreichen die Spitzenwerte zwischen 0 Grad an den Alpen und 8 Grad am Niederrhein. 

Was bringt uns der Sonntag?

Auch im Süden bessert sich das Wetter. Restbewölkung und Nebel oder Hochnebel sind zwar zum Teil noch recht hartnäckig. Die Niederschläge sind aber weitestgehend durch und die Sonne meldet sich allmählich zurück. Derweil wird es allerdings im Norden schon wieder wolkiger und zeitweise fällt etwas Regen. Die Temperaturen steigen im Vergleich zum Samstag ein wenig an und schaffen es auf 2 bis 9 Grad. Die Nacht zuvor ist aber natürlich weiterhin meistens frostig kalt.

Und der Montag?

In der Nordhälfte bleibt es wechselhaft und es ziehen neue Schnee- oder Regenschauer auf, sodass es mal wieder rutschig sein kann. Der Süden beginnt zuerst noch freundlicher, bevor sich auch dort die Wolken von Norden her ausbreiten. Dort bleibt es aber noch trocken. Dabei breitet sich mal wieder kühlere Luft aus bei 2 bis maximal 7 Grad. Und auch am Dienstag geht es unbeständig mit Schnee oder Regen und eher nasskalt mit minus 2 bis 7 Grad weiter.

Wann steigen die Chancen auf mehr Sonne?

Ab Mittwoch oder Donnerstag deutet sich zunehmend hoher Luftdruck an. Damit könnte sich auch die Sonne wieder länger durchsetzen. Die Temperaturen bleiben aber weiterhin sehr verhalten bei Höchstwerten von um die minus 2 bis plus 6 Grad und nachts ist es nach wie vor verbreitet frostig.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen