Sonnencremepflicht beim BadenDer Mai glänzt mit Frühsommergefühl

Nach dem wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnung startet nun auch der Mai mit Traumwetter. Der Wonnemonat hält schon bald, was sein Name verspricht: Hoch "Quinlin" bringt steigende Temperaturen und viel Sonne ins Land.
Nach dem wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnung startet nun auch der Mai mit Traumwetter. Der Wonnemonat hält schon bald, was sein Name verspricht: Hoch "Quinlin" bringt steigende Temperaturen und viel Sonne ins Land. Die Aussichten von n-tv Wetterexperte Björn Alexander.
n-tv.de: Ein bisschen kalt ist es zwar, aber die Sonne ist ganz gut dabei. Bleibt das auch am Wochenende so?
Björn Alexander: Nein. Denn zur Sonne gesellt sich am Wochenende und darüber hinaus frühsommerliche Wärme. Insofern gilt: Der Wonnemonat Mai wird seinem Namen schon bald alle Ehre machen. Mit allen Vor- und Nachteilen.
Welche Nachteile kann das schon haben?
Zum einen das Thema Pollen. Denn nachdem die Birke von Südwest nach Nordost in Sachen Pollenflug den Höhepunkt erreicht beziehungsweise bereits überschritten hat, werden nun die Allergiker wegen der Gräserpollen beeinträchtigt. Zum anderen dürfte der ausbleibende Regen ebenfalls zum Problem werden, wenn nämlich die Waldbrandgefahr neuerlich ansteigt.
Welche Gebiete sind betroffen?
Das betrifft zuerst einmal den Süden Deutschlands. Denn dort war bereits der April extrem trocken. Außerdem sollten spätestens jetzt die Sonnencremevorräte aufgefüllt werden. Da bis zum Wochenende auch der Saharastaub in der Atmosphäre abgezogen ist, dürfte die Luft sehr klar werden und die Sonnenbrandgefahr deutlich ansteigen. Der UV-Index steigt bis zum Sonntag verbreitet auf Werte von 6 bis 7. Das entspricht einer hohen Belastung. Auf den Bergen liegen die Werte sogar noch darüber und sind sehr bis sogar extrem hoch. Bei Bergtouren sollten Sie sich also besonders schützen.
Wie sieht so ein besonderer Schutz aus?
Die Mittagssonne möglichst meiden. Mindestens aber Sonnencreme mit hohem UV-Schutz verwenden sowie Kopfbedeckung und Sonnenbrille tragen.
Gut geschützt können wir dann aber ganz viel Sonne genießen, oder?
So sieht es aus. Denn es erwartet uns ein meteorologisches Träumchen. Der Azorenhochableger "Quinlin" hat sich bereits zu uns ausgedehnt und bildet zunächst einmal die Vorhut. Ihm folgt am Wochenende eine ausgedehnte Hochdruckbrücke von den Azoren bis rauf nach Russland. Eine sehr stabile Konstruktion, die die Tiefs weit um Mitteleuropa herum lenkt und bis mindestens Mitte nächster Woche halten wird.
Wie sind die Aussichten im Einzelnen?
Samstag neben lockeren Wolken im Osten und Süden landesweit sehr sonnig. Höchstens in den Alpen sind nachmittags und abends einzelne Gewitter nicht ganz auszuschließen.
Bei welchen Temperaturen?
Die Werte klettern deutlich aufwärts; vor allem im Westen und Süden gibt's sattes Frühsommergefühl bei 21 bis 26 Grad - mit den wärmsten Werten am Oberrhein. Etwas länger braucht die Erwärmung im Norden und Osten bei 15 bis 20 Grad. Und auch an den Küsten, wo der Wind übers Wasser heran weht, ist es bei Werten um die 12 oder 13 Grad noch merklich frischer.
Apropos Küsten: wie warm ist denn das Wasser? Lohnt sich schon ein Bad?
Hier spielt die persönliche Härte eine wichtige Rolle. Denn Wassertemperaturen von 8 bis 11 Grad sind einfach mal nicht jedermanns Sache. In den Badeseen sind derzeit um die 11 bis 17 Grad - je nach Größe und Tiefe. Gemessen werden diese Temperaturen übrigens in einem Meter Wassertiefe.
Das ist definitiv ziemlich kühl. Wie sieht es denn am Samstagabend an den Grills der Nation aus?
Gut bis sehr gut - zumindest meteorologisch gesehen. Denn es bleibt natürlich, vom Gewitterrisiko in den Alpen mal abgesehen, trocken und locker bewölkt oder klar. Gegen 20 Uhr sind es dabei zwischen 10 Grad auf Rügen und 22 Grad am Rhein.
Und wie sind die Aussichten für die Nachtschwärmer unter uns? Die Jacke mitnehmen oder nicht?
Ich würde sie mitnehmen. Denn bei Tiefstwerten zwischen 12 und 4 Grad wird es noch ziemlich kühl. Im Umfeld der Mittelgebirge ist vereinzelt weiterhin leichter Bodenfrost möglich.
Was bringt uns der Sonntag?
Nochmals klarere Luft und dementsprechend ist es meistens strahlend schön. Zudem machen auch die Temperaturen einen weiteren Satz nach oben. Oft werden es 18 bis 25 Grad. Am Rhein und seinen Nebenflüssen sind 24 bis 28 Grad drin. Gelegentlich vielleicht sogar noch etwas darüber.
Und auch danach geht es mit Sonne weiter?
Bis mindestens Mittwoch bleibt es - aus heutiger Sicht - super sonnig und sehr warm bei 19 bis 29 Grad. Höchstens über den Bergen im Süden und der Eifel könnten sich tagsüber mal vereinzelte Wärmegewitter dazu gesellen.