Lange, trockene Phase in Sicht Der Sommer feiert ein knackiges Comeback
07.08.2025, 16:39 Uhr Artikel anhören
Auch auf der Insel Rügen lädt das hochsommerliche Wetter am Strand zum Sonnen und Baden ein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bisher war der Sommer in Deutschland abgetaucht. Auch zum Beginn der Hauptferienzeit war kein Badewetter in Sicht. Der Tiefdruckeinfluss machte Outdoor-Planungen etwas heikel. Ständig wehten Regenschauer über das Land - mitten im Hochsommer machte sich Herbstfeeling breit. Doch jetzt scheint sich das Blatt zu wenden. Endlich, werden wohl viele sagen. Die ntv.de-Meteorologin Claudia Träger erklärt, wo es richtig heiß wird.
Die Geduld der Fans von heißem Sommerwetter wird zurzeit auf eine harte Probe gestellt. Müssen sie weiter hoffen oder gibt es da gute Aussichten für sonnige Tage am Badesee oder im Schwimmbad und laue Sommerabende?
Claudia Träger: Da haben wir gute Nachrichten. Es sieht aktuell sogar nach einer langen trockenen, sehr warmen bis heißen Phase aus. Los geht's mit dem knackigen Sommer-Comeback noch vorm Wochenende.
Heute Morgen ist da teilweise aber noch nicht viel zu spüren gewesen - das mag man da kaum glauben.
Das stimmt wohl. Der Start in den Tag war reichlich kühl, vor allem in den Hochtälern der süd- und ostdeutschen Mittelgebirge. Es gab sogar leichten Bodenfrost im Bayerischen Wald und im Erzgebirge. Auf der Schwäbischen Alb und in der Oberpfalz waren es auch nur wenige Grad über null. Aber jetzt kommt eben aus dem Südwesten sehr warme bis heiße und vorerst trockene Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum nach Deutschland. Heute wird erst mal nur ganz im Südwesten die 30-Grad-Marke knapp erreicht. Ab Freitag wird es in weiten Teilen Süd- und Südwestdeutschlands noch heißer.
Wie kommt es denn zu dieser plötzlichen Erwärmung?
Seit Wochen liegt schon glühende Hitze in Südeuropa - mit wechselnden Schwerpunkten. Mal sind die Ü40-Hotspots in Südosteuropa, mal im Südwesten des Kontinents zu finden. Gestern lag der Schwerpunkt der Hitze in Andalusien (Spanien), wo in Granada 41 Grad gemessen wurden. Diese Sommerhitze mit Werten um 40 Grad baut sich in den nächsten Tagen nach und nach weiter auf und erstreckt sich dann von Spanien und Portugal über Südfrankreich, Italien und den Balkan bis nach Griechenland und in die Türkei.
Mit dem Aufbau von Hochdruck über Mittel- und Osteuropa kommt nun ein Schwall dieser Hitze in Südwesteuropa auch nach Deutschland. Außerdem werden atlantische Tiefdruckgebiete abgeblockt und müssen weiter nördlich abziehen. So deutet sich auch bei uns eine längere Phase mit sehr hohen Temperaturen und in der nächsten Woche zunehmend tropischen Nächten an.
Wie heiß wird es denn wann und wo in Deutschland genau?
Im sonnigen Süden werden schon am Freitag über 30 Grad erreicht, im Südwesten, wo die Hitze als erstes ankommt, schon 34. Im Norden gibt es bei einem Wechsel aus Sonne und Wolken, und vereinzelt schwachen Schauern, noch erfrischende 22 Grad. Am sonnigen Samstag und Sonntag kommen die höchsten Temperaturen auf 35 Grad. In Alpennähe können sich Hitzegewitter entwickeln - aufpassen bei der Bergtour!
Wie geht es nach dem Wochenende weiter? Die Ferien laufen auf Hochtouren - da können viele auch während der Woche Schwimmbadwetter gebrauchen.
Das Temperaturniveau des Hochsommerwetters bleibt in etwa gleich. Montag gibt's 21 bis 33 Grad, am Dienstag 22 bis 35 Grad - jeweils mit den niedrigsten Werten im Norden und den höchsten im Südwesten. Am Mittwoch breitet sich die große Hitze voraussichtlich bis weit in die Nordhälfte aus, sodass es auch den Küstenurlaubern ordentlich warm werden kann. Die Spitzentemperaturen im Südwesten erreichen dann sogar bis zu 37 Grad oder sogar noch mehr.
Gibt's da irgendwo noch Erfrischung?
Das wird ohne Klimaanlage schwierig. Denn jetzt gehen die Temperaturen auch nachts oft nicht unter 20 Grad zurück, es weht kaum ein Lüftchen und so muss man schon geschickt lüften, um die Wärme aus der Wohnung zu bekommen. Erschwerend kommt hinzu, dass es jetzt auch noch schwüler wird und sich die Luft noch wärmer anfühlt, als sie tatsächlich ist.
Das hört sich anstrengend an. Ist denn schon ein Ende der Hitzewelle abzusehen?
Nicht wirklich. Es ist jedenfalls kein Absturz hin zu Herbstwetter in Sicht. Nach Mitte August gehen die Temperaturen zwar leicht zurück, das kann aber schon allein durch die kürzeren Tage mit fortschreitender Jahreszeit erklärt werden.
Denkbar wäre eine Zweiteilung beim Wetter mit weiterhin hochsommerlichem Süden und kühleren Norden oder auch ein Auf und Ab der Temperaturen auf insgesamt hohem Niveau. Aber für eine solche Prognose ist es noch zu früh.
Quelle: ntv.de