Panorama

Wetterwoche im SchnellcheckDer Winter legt noch einen Zahn zu

06.12.2020, 14:21 Uhr
imageVon Björn Alexander
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In NRW sowie im Süden ist mit Verkehrsproblemen zu rechnen - bitte fahren Sie vorsichtig. (Foto: picture alliance / Candy Welz / Arifoto Ug/dpa-Zentralbild/ZB)

Es wird ungemütlich in Deutschland. Autofahrer müssen zum Wochenstart gewappnet sein, denn die tiefgekühlten Temperaturen sorgen für Glatteis. Im Westen kann der Neuschnee Adventsgefühle auslösen. Die Alpen drohen derweil im Wetterchaos zu versinken.

Es wird ungemütlich in Deutschland. Autofahrer müssen zum Wochenstart gewappnet sein, denn die tiefgekühlten Temperaturen sorgen für Glatteis. Im Westen kann der Neuschnee Adventsgefühle auslösen. Die Alpen drohen derweil im Wetterchaos zu versinken.

Nachdem der Osten zuletzt noch am unwinterlichsten war, zeigt der Trend für die neue Wetterwoche dort ebenfalls in Richtung einstellige Temperaturen. Nachts beschäftigen uns verbreitet Frost oder Bodenfrost mit örtlicher Glättegefahr. Massiver dürften die glättebedingten Verkehrsbehinderungen zum Wochenstart im Westen unseres Landes ausfallen. Denn im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW zieht in der Nacht zum Montag ein Schnee- und Regenband durch, das mit einigen Zentimetern Neuschnee und entsprechender Glätte einhergehen dürfte. Nicht mal ansatzweise ist das allerdings mit der Schneebombe zu vergleichen, die derzeit in den Alpen hochgeht.

Wetterchaos in den Alpen: Höchste Lawinenwarnstufe ist erreicht

Auf den Bergen oberhalb von rund 1300 bis 1600 Meter hat es im Bereich Nordostitalien (Friaul / Südtirol), Osttirol, Kärnten und Slowenien massive Neuschneemengen gegeben. Inzwischen sind in den Hochlagen gerne mal Schneeauflagen zwischen 1,50 Meter und 3 Metern zusammen gekommen. Tendenz steigend, sodass es am Ende die anvisierten drei bis vier Meter werden dürften. Mit den entsprechenden Begleiterscheinungen: Straßensperrungen, hochwinterliche Verkehrsprobleme und eine entsprechend angespannte Lawinenlage. In den Lagen oberhalb von 2000 Metern teilweise mit der höchsten Lawinenwarnstufe 5 (von 5).

Jahresniederschlag von Berlin wird locker geknackt

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ntv-Meteorologe Björn Alexander (Foto: ntv)

Gleichzeitig regnete es in den tieferen Lagen mitunter ohne Unterlass. Bisher sind zum Teil schon über 350 Liter pro Quadratmeter gefallen. Und bis zum Montagabend berechnen die Wettermodelle nun nochmals verbreitet zwischen 100 und 200 Litern. Stellenweise werden es sicherlich auch mal über 200 Liter. Selbst über 300 Liter pro Quadratmeter sind nicht ganz auszuschließen. In Summe dürfte es also in Richtung Jahresniederschlag von Berlin (500 bis 600 Liter pro Quadratmeter) binnen drei Tagen gehen.

Nacht zu Montag: Schnee und Regen samt Glätte im Westen und Süden Deutschlands

In der Nacht zum Montag sind bis hinein in den morgendlichen Berufsverkehr Schnee und Regen im Westen und Süden drin. Vor allem oberhalb von etwa 200 bis 300 Metern mit der Gefahr von Schneeglätte. Bei Frost ist auch gefrierender Regen möglich. Nach Osten und Norden hin bleibt es unterdessen überwiegend trocken, teils windig und milder. Denn während es am Alpenrand zum Teil kräftig schneit und die Luft sich auf minus 4 Grad abkühlt, liegen die Tiefstwerte im Nordosten bei 5 bis 8 Grad.

Montag: Schnee und Regen im Westen, sonst trocken

Der Montag bringt im Westen weiterhin viele Wolken mit Schnee, Regen und entsprechender Glätte. Das gilt natürlich weiterhin eher für die höher gelegenen Regionen im Bereich Sauerland, Oberbergisches oder Eifel. Ansonsten gestaltet sich das Wetter in Deutschland verbreitet trocken, aber meist ziemlich wolkig. Nur im Südosten zeigt sich die Sonne abseits von Nebel oder Hochnebel spendabler. Die Temperaturen verweilen im Nordosten und Osten im windig milden Bereich von um die 8 bis 10 Grad. Ansonsten ist es frühwinterlich mit 0 bis 6 Grad.

Dienstag: Nur selten Regen

Der Dienstag zeigt sich im Norden wechselhaft. Im großen Rest geht es aber überwiegend trocken und teilweise freundlich durch den Tag. Dazu erreichen die Temperaturen zwischen minus 1 Grad im Dauernebel und bis zu 8 Grad im Osten.

Mittwoch: Schneeglätte im Süden und Südosten

Dem Alpenraum droht das nächste Tief und damit sind auch im Süden und Südosten unseres Landes erneut Schnee, Schneeregen und Glätte drin. Zumal die Temperaturen nochmals etwas zurückgehen und maximal noch minus 2 bis plus 6 Grad erreichen. Die besten Chancen trocken durch den Tag zu kommen hat der Westen.

Donnerstag und Freitag: Nur noch gelegentlich etwas Schnee oder Regen

Etwas Schnee oder Regen ist noch unterwegs. Am Donnerstag eher im Osten, am Freitag eher im Südwesten. Insgesamt dominiert aber trockenes Frühwinterwetter mit entsprechenden Temperaturen zwischen minus 2 und plus 5 Grad. Nachts müssen Sie dabei verbreitet mit Frost oder Bodenfrost und gelegentlicher Reifglätte oder gefrierender Nässe rechnen.

Der Trend zum dritten Advent: Hoch gegen Tief

Zum Ende der Woche sind sich die Wettercomputer noch sehr uneins. Ein Teil möchte das ruhige Frühwinterwetter in die nächste Runde gehen lassen. Damit bliebe es bei einstelligen Höchstwerten und frostigen Nächten mit lokaler Glätte. Der andere Teil der Wetterberechnungen sieht ein Wiederaufleben der atlantischen Tiefdruckgebiete. Eine zunehmend nasse und mildere Witterungsphase wäre die Folge. Das Rennen um den dritten Advent ist somit noch ziemlich offen.

Quelle: ntv.de

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