Panorama

London misst 40 Grad Celsius Die Hitze in Großbritannien bricht alle Rekorde

Eine Frau erfrischt sich am Brunnen am Trafalgar Square.

Eine Frau erfrischt sich am Brunnen am Trafalgar Square.

(Foto: picture alliance/dpa/PA)

Nichts geht mehr im Vereinigten Königreich: Schulen und Geschäfte schließen, der Bahnverkehr lahmt. Grund dafür sind Extremtemperaturen in vielen Teilen des Landes, die alles bisher Gekannte in den Schatten stellen. Und im Laufe des Tages könnte es noch heißer werden.

In Großbritannien haben die Temperaturen erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen die Marke von 40 Grad überstiegen. In Coningsby in der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire wurden 40,3 Grad gemessen, wie der Wetterdienst Met Office nach vorläufigen Daten bekanntgab. Am Londoner Flughafen Heathrow und im St. James' Park im Regierungsviertel wurden zuvor 40,2 Grad Celsius gemessen.

In London hatte die Feuerwehr mit etlichen heftigen Bränden zu kämpfen und rief eine Großschadenslage aus. Die Einsatzkräfte sprachen von "ungekannten Herausforderungen". Erst kurz davor war mit 39,1 Grad in Charlwood in der englischen Grafschaft Surrey ein britischer Hitzerekord aufgestellt worden - dieser währte jedoch kaum länger als eine Stunde. Die Nacht zum Dienstag hatte sich bereits als bislang wärmste herausgestellt.

In weiten Teilen des Landes kam es zu Beginn der Woche zu Störungen des öffentlichen Lebens: Schulen blieben geschlossen, teilweise machten auch Geschäfte oder Restaurants dicht. Der Bahnverkehr kam nur mit großen Verspätungen voran oder fiel sogar ganz aus, weil die Infrastruktur nicht auf so hohe Temperaturen ausgelegt ist. Wie der Streckennetzbetreiber Network Rail mitteilte, wurde der Betrieb auf den Hauptbahntrassen entlang der englischen Ostküste und in die Midlands komplett eingestellt.

"Die Klimakrise wird weiter eskalieren"

Die Menschen wurden aufgerufen, ihre Reisepläne zu ändern. Bereits am Montag war es aufgrund der Hitze zu Behinderungen gekommen. Unter anderem mussten am Londoner Flughafen Luton wegen Schäden am Rollfeld mehrere Flüge gestrichen oder umgeleitet werden. Schulunterricht fiel teils aus.

Vor dieser Woche lag der Hitzerekord für Großbritannien bei 38,7 Grad, die 2019 in Cambridge gemessen wurden. Dieser Wert wurde bis zum späten Dienstagnachmittag bereits an rund 30 Messstationen im Land getoppt.

"Das ist nicht 'die neue Normalität'", schrieb die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit Blick auf die Rekordtemperaturen auf Twitter. "Die Klimakrise wird weiter eskalieren und schlimmer werden, solange wir unseren Kopf in den Sand stecken und Profit und Gier über Menschen und den Planeten stellen. Wir schlafwandeln noch immer dem Abgrund entgegen." Der Klimawandel hat Hitzewellen häufiger und wahrscheinlicher gemacht.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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