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Fallböen waren wohl schuldDrohne entdeckt Schneise - DWD: Wohl kein Tornado in Gröditz

19.06.2024, 10:31 Uhr
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Allein die Schwere der Schäden macht noch nicht unbedingt einen Tornado aus. (Foto: IMAGO/Bernd März)

Der Ort Gröditz in Sachsen muss bei dem Unwetter am Dienstag besonders schwere Schäden beklagen. Hinweise, dass sich im Landkreis Meißen ein Tornado gebildet haben könnte, erhärten sich nach Angaben des DWD jedoch nicht.

Im Landkreis Meißen hat ein Unwetter am Dienstag teils erhebliche Schäden verursacht. Am Morgen hatte es noch Spekulationen darüber gegeben, ob die Kleinstadt Gröditz womöglich ein Tornado getroffen hat. Die Feuerwehr habe mithilfe von Drohnenaufnahmen eine Schneise erkannt, die auf einen Tornado hinweisen könnte, teilte die Sprecherin der Stadtverwaltung Gröditz mit.

Bei dem Windphänomen handelte es sich nach ersten Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) jedoch nicht um einen Tornado. "Einen Tornado können wir nach aktueller Sachlage nicht bestätigen", sagte ein Sprecher der Tornado-Expertengruppe des DWD. Nach Sichtung von Radarbildern deute derzeit viel darauf hin, dass die Ursache für die Schäden geradlinige Winde (Fallböen) gewesen seien. "Zudem liegen uns auch keine Aufnahmen eines Tornados vor", hieß es.

Endgültige Klarheit kann demnach nur eine Untersuchung der Schäden und des Schadensmusters vor Ort bringen. Dies würde aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Dafür müsste auch das Fallmuster von Bäumen untersucht werden. Die Tornado-Experten gehen aber aufgrund der Bilder davon aus, dass die Windgeschwindigkeiten in Gröditz höher als 140 Kilometer pro Stunde gewesen sein müssen.

Das Unwetter hatte in Gröditz teils erhebliche Schäden verursacht. Nach Angaben einer Stadtsprecherin waren zahlreiche Bäume umgekippt, Dächer abgedeckt sowie eine Hochspannungsleitung, eine Bahnstrecke und Autos beschädigt worden.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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