Panorama

Nach Zwischenfall bei RussenEU-Gebäude in Bangui brennen ab

19.12.2022, 17:45 Uhr
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Die Hauptstadt Bangui liegt am Südzipfel der Zentralafrikanischen Republik. Rund 900.000 Menschen leben in ihr. (Foto: REUTERS)

Erst vor wenigen Tagen ereignet sich in der Zentralafrikanischen Republik den Russen zufolge ein Briefbombenanschlag auf einen ihrer hohen Kulturbediensteten. Nun kommt es zu einem verheerenden Brand in EU-Gebäuden. Verletzt wird niemand.

Die Gebäude der Vertretung der Europäischen Union in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik Bangui wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag durch ein Feuer zerstört. Das bestätigte der EU-Botschafter in der Zentralafrikanischen Republik, Douglas Darius Carpenter, auf Twitter. "Keiner wurde verletzt", schrieb er weiter. Er bedankte sich in einem weiterem Beitrag für Unterstützungsbekundungen nach dem "verheerenden Brand". Details über mögliche Ursachen sind bislang nicht bekannt.

Wenige Tage zuvor hatte Frankreich seine letzten Soldaten aus dem Land mit knapp fünf Millionen Einwohnern abgezogen. Sie waren dort an einem EU-Ausbildungseinsatz sowie einem UN-Stabilisierungseinsatz beteiligt. Als Grund für den Rückzug nannte Frankreich die Anwesenheit von russischen Wagner-Söldnern im Land. In den vergangenen Jahren hat die russische Aktivität in Bangui deutlich zugenommen.

Wenige Tage vor dem Brand der EU-Gebäude war nach russischen Angaben ein Briefbombenanschlag auf den Chef des russischen Kulturzentrums in Bangui, Dmitry Syty, verübt worden. Der bei dem Attentat schwer verletzte Syty wird in enger Verbindung mit der Wagner-Gruppe gesehen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin beschuldigte in einer von seiner Firma herausgegebenen Mitteilung Frankreich, den Anschlag verübt zu haben.

Der Brand der EU-Gebäude ist innerhalb weniger Tage nun der zweite international relevante Vorfall. Die Zentralafrikanische Republik ist politisch instabil und eines der ärmsten Länder. Laut dem Think Tank International Crisis Group sieht Präsident Faustin-Archange Touadéra Russland und die Wagner-Gruppe als wichtigsten militärischen Verbündeten. Auch in der UN hat sich die Zentralafrikanische Republik nicht gegen Russland positioniert.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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