Am Wochenende über 30 GradEin "unheiliger Mix" aus Schwüle und Hitze
In den kommenden Tagen wird es richtig heiß, bis zu 33 Grad sind drin. Und auch nachts klingen die Temperaturen nicht mehr richtig ab. Für den Sommer insgesamt sagen Meteorologen dagegen eher eine instabile Lage voraus.
In den kommenden Tagen wird es richtig heiß, bis zu 33 Grad sind drin. Und auch nachts klingen die Temperaturen nicht mehr richtig ab. Für den Sommer insgesamt sagen Meteorologen dagegen eher eine instabile Lage voraus.
ntv.de: Es soll hochsommerlich werden. Wie heiß genau?
Björn Alexander: Derzeit rollt die erste Hitzewelle des Jahres auf uns zu. Ganz so heftig, wie es die Wettercomputer in der letzten Woche noch berechnet haben mit Spitzen über 35 Grad, wird es zwar nicht. Aber für Spitzenwerte um die 33 Grad wird es dennoch reichen. Außerdem wird es zum Teil die erste tropische Nacht des Jahres, also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad, geben.
Wie lange bleibt es heiß?
Das zunehmend hochsommerlich warme bis heiße und für viele von uns auch schöne Wetter hält bis zum Start ins Wochenende. Ab dann wird die Luft nämlich zusehends schwüler und damit drohen teils heftige Schauer und Gewitter, trotzdem scheint immer noch oft die Sonne. Und mit großer Wahrscheinlichkeit im Osten am Samstag den ganzen Tag. Der Sonntag könnte dann sogar wieder verbreitet sonniges Wetter und weniger Regengüsse bringen.
Mit Unwettern?
Aus heutiger Sicht leider schon. Nach jetzigem Stand müssen wir uns besonders am Samstag von Südwesten her auf eine deutlich ansteigende Gewittertätigkeit mit Unwetterpotenzial durch Starkregen, Hagel und Sturmböen einstellen. Gleichzeitig bleibt die Hitze- und Schwülebelastung aber zunächst noch hoch, bevor es in der neuen Woche von Nordwesten her schrittweise kühler weitergeht.
Am Samstag ist ja auch Siebenschläfer. Erwartet uns ein Unwetter-Sommer?
Beim Siebenschläfer verhält es sich so, dass wir grundsätzlich nicht einen Tag, sondern den Zeitraum bis ins erste Juli-Drittel anschauen. Sollte sich da eine stabile Wetterlage einstellen, dann sind die Chancen groß, dass es auch längere Zeit so bleibt. Dasselbe gilt für eine eher instabile Lage.
Und was ist da wahrscheinlicher?
Momentan gehen wir weiterhin von einem eher schwankenden Witterungsverlauf im Sommer 2020 aus. Schaut man in die Langzeitprognosen des Europäischen Wettermodells, die bis in den August reichen, dann ist Mitte Juli sogar mal eine Hitzewelle mit Spitzen bis um die 40 Grad dabei, aber eben auch weniger heiße und durchwachsene Phasen.
Was bedeutet das konkret?
Ein extremer Dürresommer ist nach wie vor eher unwahrscheinlich. Ebenso ein extremer Hitzesommer. Nicht auszuschließen ist aber, dass es zwischenzeitlich mal eine äußerst heftige Hitzewelle geben kann. Zumindest spiegeln das die langfristigen Berechnungen wider. Aber auch wenn die 40 Grad aktuell von Zeit zu Zeit durch die Wettervorhersagen und Medien geistern: 40 Grad sind in unseren Breiten nach wie vor eine Marke, die nicht leicht zu knacken ist. Da muss wirklich viel passieren, und daran ändert auch die enorme und geschichtsträchtige Hitzewelle aus dem Juli letzten Jahres nichts.
Wie sieht es denn mit dieser Hitzewelle aus: Wann erwartet uns der Höhepunkt?
Gefühlt wird es sicherlich am Freitag und Samstag sein. Dann erwarten uns verbreitet Spitzentemperaturen um die 29 bis 33 Grad, und die Schwüle steigt spürbar an. Ein unheiliger Mix, bei dem wir einen Gang zurückschalten sollten.
Wo wird es am heißesten?
Zuerst am Rhein und seinen Nebenflüssen. Und hier ist auch die Wahrscheinlichkeit für eine tropische Nacht mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad am größten. Mit den aufkommenden Gewittern verlagert sich der Hitzeschwerpunkt dann am Samstag rüber in den Osten.
Wie sieht es nach dem Höhepunkt am Sonntag und Montag aus?
Verbreitet schwül-warm, teils auch heiß und mitunter kracht es ganz ordentlich. Am Sonntag bei Spitzenwerten zwischen 25 und 32 Grad. Der Montag wird dann etwas erträglicher bei 22 bis 30 Grad. Dabei müssen wir aber weiterhin mit gewittrigen Regengüssen rechnen.
Und danach?
Wird die Hochsommerluft voraussichtlich von Nordwesten schrittweise abgedrängt. Im Süden und Südosten dauert das am längsten, während es im Norden und Westen auf eher durchschnittliche Sommerwerte mit leicht wechselhaften Aussichten zurückgeht.
