Panorama

Mann tötete den EinbrecherEinsiedler lebte 15 Jahre mit Erschossenem

20.05.2021, 18:45 Uhr
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Australische Polizisten mussten einen gruseligen Todesfall untersuchen. (Symbolbild) (Foto: imago images/AAP)

In Australien erschießt ein Mann einen Einbrecher, versteckt die Leiche in einem Schlafzimmer und lebt sein Leben weiter. Erst ein Jahr nach dem Tod des Schützen wird auch die Leiche des Erschossenen gefunden. Untersuchungen ergeben: 15 Jahre lang lebte der Schütze neben der Leiche.

Ein Australier hat einen Einbrecher in seinem Haus erschossen und anschließend 15 Jahre lang neben der Leiche gelebt. Wie der Fernsehsender ABC berichtete, ergab ein Ermittlungsverfahren, dass der Mann den Einbrecher 2002 tötete, nachdem dieser in sein Haus eingedrungen war. 15 Jahre später starb der Hausbewohner eines natürlichen Todes. Erst ein Jahr später rückten Entrümpler an, um das Haus des krankhaften Sammlers zu räumen - und fanden zwischen hohen Stapeln gehorteter Gegenstände die Leiche des Einbrechers, umgeben von 70 Flaschen Lufterfrischer zum Überdecken des Verwesungsgeruchs, eingerollt in einen Teppich. All die Jahre sei der Tote in einem Schlafzimmer versteckt worden, berichten lokale Behörden.

Der Hausbesitzer sei "ein Einzelgänger und sozial unbeholfen" gewesen, sagte die Familie des 2017 verstorbenen Bruce Roberts. "Er war paranoid, was die Sicherheit rund um das Haus anging und spannte sogar Stacheldraht", sagte eine Nachbarin. Wie ABC berichtet, habe er in den letzten Monaten vor seinem Tod sein Haus nicht mehr verlassen, das er einst geerbt hatte - zusammen mit Aktien im Wert von rund 1 Million Australischer Dollar (etwa 640.000 Euro). Nachdem sich ab Mitte 2017 haufenweise ungeöffnete Post vor Roberts' Haus angesammelt hatte, hätten Nachbarn aus Sorge um das Wohlergehen des Einsiedlers die Behörden informiert. Die fanden schließlich Roberts' Leiche - und mindestens 19 Feuerwaffen.

Erschossener Einbrecher hatte noch 66 Cent auf dem Konto

Der erschossene Einbrecher dagegen lag noch ein weiteres Jahr in dem vermüllten Haus. Die Untersuchung ergab, dass er zuletzt im Jahr 2002 gesehen wurde, kurz nachdem er wegen Drogenhandels aus dem Gefängnis entlassen worden war. Wie die lokalen Behörden mitteilten, sei der Mann im Oktober 2002 getötet worden. Bankaufzeichnungen zeigen, dass er kurz vor seinem Tod nur noch 66 Cent auf seinem Konto hatte. Der damals 39-Jährige war den Behörden als Kleinkrimineller bekannt, im Alter von 15 Jahren wurde er wegen Mordes an einem Obdachlosen angeklagt, aber freigesprochen.

Ein Verwandter verriet über den Erschossenen, er habe "ein wirklich schweres Leben - er war bei Pflegeeltern und dann landete er im Gefängnis - er war immer wegen irgendetwas in Schwierigkeiten." Seine Nichte sagte, sie wolle, dass ihr Onkel als ein großzügiger Mann in Erinnerung bleibt. "Er war ein sehr liebevoller Mann, würde alles für jeden tun. Er hat nicht verdient, was er bekam."

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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