Die Wetterwoche im Schnellcheck Eisnächte, Schnee, Glatteis - wie lange bleibt es kalt?
03.12.2023, 14:30 Uhr Artikel anhören
Heftiger Wintereinbruch: Nicht nur im Bayrischen Wald haben die Schneepflüge derzeit viel zu tun.
(Foto: IMAGO/Action Pictures)
Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Mit Minusgraden, Regen, Schnee und Frost geht es erstmal weiter. Während es im Süden am kältesten wird, zieht ein Schwall milderer Luft gen Osten. Dort sorgt das Tief "Sani" für die nächste Rutschpartie auf den Straßen und Wegen.
In der Nacht zum Sonntag erlebten wir die bisher kälteste Nacht der Saison. Minus 19,8 Grad auf der Zugspitze und minus 18,1 Grad in Meßstetten auf 900 Metern Höhe (Schwäbischen Alb). Und damit war es in Meßstetten auch kälter als in der eisigsten Nacht des Winters 2022/23, als dort die Temperatur am 17. Dezember 2022 auf minus 17,9 Grad sank.
Kältepol war in der vergangenen Nacht übrigens Doline Degerfeld. Dort waren es sogar minus 24,5 Grad. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine bewohnte Region, sondern um einen Flugplatz für kleine Flugzeuge.
Temperaturtechnisch geht es auch Anfang der neuen Woche in ähnliche Bereiche. Die Kältelöcher sind wahrscheinlich aber nicht auf der Alb zu suchen, sondern eher in den Muldenlagen von Erzgebirge, Bayrischem Wald und in den Alpentälern.
Gleichzeitig zieht unser Schönwetterhoch "Dunja" ostwärts weiter und macht den Weg für Tief "Sani" frei, was wiederum die nächste Rutschpartie auf den Straßen und Wegen eröffnet. Mit im Gepäck ist hierbei nämlich ebenfalls ein Schwall milderer Luft. Der bringt anschließend in den tieferen Lagen im Westen und Südwesten Tauwetter, während sich die kältere Luft in der Nordosthälfte vorerst noch dagegenstemmt.
Ob ihr das dauerhaft gelingt, ist fraglich. Ein Teil der Wettercomputer bewertet den Frühwinter im Nordosten als sehr zäh. Spätestens am Ende der Woche schicken aber die meisten Prognosen auch im Nordosten Tauwetter ins Rennen. Und wie so häufig wird das wilde Anrennen der milderen und feuchteren Luft neben Schneeglätte ebenso von gefrierendem Regen oder Glatteis begleitet. Eine teilweise brisante Gemengelage, die sich wie folgt entwickelt:
Nacht zum Montag: Arktische Kälte und Schneeglätte
Im Süden und Osten bleibt es sternenklar, bevor sich stellenweise Nebel ausbreitet. Im Westen und Nordwesten ist es indes wolkiger und zeitweise ist zwischen Eifel und Ostfriesland Schneefall unterwegs. Es sind zwar nicht die ganz großen Mengen, rutschig kann es aber dennoch werden, was unter anderem natürlich den Temperaturen geschuldet ist. Hier liegen die Tiefstwerte bei 0 bis minus 6, sonst bei minus 7 bis minus 15, in Muldenlagen von Erzgebirge und Bayerischem Wald sowie in den Alpentälern örtlich bei bis zu minus 20 Grad.
Montag: Obacht - Glatteis mischt mit
Vormittags fällt an der Nordsee noch etwas Schnee. Im großen Rest ist es - außerhalb von Nebel- oder Hochnebelfeldern - dagegen freundlich und zeitweise sonnig. Nachmittags folgt dann im Westen erst Schneefall, der im Verlauf in tieferen Lagen, später auch im Bergland in Regen übergehend. Dabei besteht akute Glatteisgefahr! Von der Ostsee über Sachsen bis zu den Alpen bleibt es unterdessen noch lange trocken. Höchstwerte in der Osthälfte bei minus 5 bis 0 Grad, im Westen mit auffrischendem Wind 1 bis 5 Grad.
Dienstag: Grenzwetterlage mit teils akuter Glätte
Nordöstlich der Elbe bleibt es kalt und winterlich mit zeitweiligem Schneefall bei minus 2 bis plus 2 Grad. Ansonsten ist es milder bei 3 bis 7 Grad mit Regen- oder Schneeregenschauern, bei denen vor allem im Bergland sowie in Bayern erhöhte Glatteisgefahr herrscht.
Mittwoch: Winter will dagegenhalten
Es geht wechselhaft weiter, wobei sich auch im Westen wahrscheinlich wieder kältere Luft untermischt. Damit sinkt die Schneefallgrenze bei Höchstwerten von minus 1 bis 3 Grad abermals bis in tiefere Lagen. Einzig am Rhein ist es mit 5 oder 6 Grad milder.
Donnerstag: Häufiger trocken und zum Teil sonnig
Neben einigen Wolkenfeldern möchte endlich mal wieder die Sonne mitspielen. Das gelingt ihr am besten im Süden und Südwesten. Aber auch im übrigen Land sind Schauer eher die Ausnahme. Das Ganze bei wenig geänderten Temperaturen zwischen minus 1 und 6 Grad.
Spannung steigt zum Wochenende
Ab Freitag wird es spannend, ob beziehungsweise wie schnell die Milderung von Westen bis in den Osten durchgreift. Dabei wäre anfangs Schnee, dann Regen mit Glatteis, danach Tauwetter möglich. Eine andere Version präsentiert uns derzeit das Amerikanische Wettermodell, bei der es die Milderung - mit ähnlichen Auswirkungen - nur mit Mühe in den Westen und in die Landesmitte schafft. Jedenfalls dürfte der Winter nach jetzigem Stand ab Sonntag, spätestens aber zu Beginn der übernächsten Woche deutschlandweit eine Pause einlegen.
Quelle: ntv.de