Knapp 100 offene Haftbefehle Erfurter Falschparker drohen drei Jahre Haft
08.08.2025, 18:17 Uhr Artikel anhören
Der 56-Jährige hatte hunderte Strafen für Falschparken nicht beglichen.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Eine Strafgebühr für falsches Parken ist für einige Autofahrer ein Ärgernis. Ein Erfurter lässt sich 2022 und 2023 davon aber nicht aus der Ruhe bringen - und ignoriert zahlreiche "Knöllchen". Nun beläuft sich die Gesamtstrafe auf knapp 48.000 Euro. Für den Mann bleiben nur zwei Auswege.
Ein notorischer Parksünder aus Erfurt kommt wegen seiner nicht bezahlten Knöllchen nun womöglich für über drei Jahre ins Gefängnis. Der 56-Jährige habe in den Jahren 2022 und 2023 diverse Parkverstöße begangen und die damit verbundenen Bußgelder nie bezahlt, teilte die Polizei mit. In der Folge seien nahezu 100 Haftbefehle erlassen worden.
Da der Mann am Donnerstag bei der vom Gericht alarmierten Polizei die inzwischen fälligen Geldstrafen von über 43.000 Euro sowie zusätzliche Auslagen und Gebühren in Höhe von 4700 Euro nicht bezahlen konnte, erwartet ihn nun die lange Erzwingungshaft von über drei Jahren. Wie ein Polizeisprecher sagte, könne der inzwischen in Haft sitzende Mann diese durch das Begleichen der insgesamt fast 50.000 Euro wieder beenden.
Eine Erzwingungshaft kann verhängt werden, wenn sich Betroffene weigern, Bußgelder zu zahlen. Die Dauer der Haft richtet sich nach der Höhe der ausstehenden Bußgelder. Drei Monate sind eigentlich das Maximum. Sollte der Betroffene das Bußgeld bezahlen, wird er umgehend aus der Haft entlassen. Die Inhaftierten werden von Straftätern separiert und haben erleichterte Haftbedingungen. Sie können etwa eigene Kleidung und Bettwäsche nutzen.
Quelle: ntv.de, als/AFP