Panorama

Verkehrschaos am Montag möglichErst Sonne und klirrende Kälte, dann Schnee und Glätte

21.11.2025, 14:59 Uhr
imageVon Oliver Scheel
Traumhaftes-Winterliches-Wetter-Kahler-Asten-die-Temperaturen-liegen-am-Morgen-im-Minusbereich-Eiszeit-Frostige-Temperaturen-im-Sauerland-Hochsauerland-Die-Landschaft-ist-zu-Eis-erstarrt-Winter-im-Sauerland-Hochsauerland-am-21-11-2025-in-Winterberg-Deutschland
Hübsch anzuschauen, aber auch gefährlich: Der Wintereinbruch - wie hier im Sauerland - fällt für die Jahreszeit heftig aus. (Foto: IMAGO/Rene Traut)

Nach dem "November-Sommer" mit mehr als 22 Grad im Südwesten kommt am Wochenende eine fast schon barbarische Kälte ins Land. Und danach rutschen wir geradewegs in eine schmuddelige Kältephase mit ordentlich Glätte. Was ist denn da beim Wetter gerade los?

Momentan stecken wir in einer erstaunlich kalten und frühwinterlichen Phase. In vielen Teilen der Republik liegt ordentlich Schnee, sogar an der deutschen Küste hat es geschneit. Auf den Bergen der Mittelgebirge liegen teilweise mehr als 20 Zentimeter Schnee. Und jetzt kommt Hoch "Zuleika" ins Land und das bedeutet: Es wird sonnig, klar und kalt. Traumhafte Fotos werden im Harz, im Sauerland oder in Rhön und Thüringer Wald entstehen. Am Freitag und Samstag ist bestes Wetter für einen Spaziergang im Schnee.

Nur ganz im Süden sehen die Menschen nicht viel von der November-Sonne, denn das Italien-Tief bringt dort einiges an Neuschnee über die Alpen. Es können locker nochmal 10 Zentimeter auf die ohnehin schon satte Schneegrundlage in den deutschen Bergen fallen, örtlich sind 20 Zentimeter Neuschnee drin. Für die Skigebiete ein Segen. Am Söllereck bei Oberstdorf wird am Wochenende bereits die Saison eröffnet. So früh wie nie, teilten die Bergbahnbetreiber mit. Ski und Rodel gut also schon im November.

Winterliches Wochenende bringt Probleme

Allerdings war es das dann auch mit den guten Nachrichten. Denn das winterliche Wochenende hat noch einiges mit uns vor. Zunächst mal wird es superkalt. Weil es aufklart, entweicht die Wärme in den langen Nächten. Und die Kälte hat Zeit, sich zu formieren und ordentlich zuzuschlagen. Schon am Freitagmorgen gab es in vielen Bundesländern zweistellige Minusgrade. Minus 11 Grad in Bad Berleburg im Siegerland, gar minus 17 auf der Zugspitze. Und da geht noch mehr. ntv.de-Meteorologe Rainer Buchhop spricht von minus 15 Grad und noch weniger am Samstagmorgen.

Die kälteste Nacht erwarten wir von Samstag auf Sonntag. Hier sind laut Buchhop auch minus 20 Grad möglich. Der Rekord für November datiert übrigens vom 22. November 1998 mit minus 22,4 Grad in Oberstdorf. Wir sind also auf Rekordjagd. So startet der Sonntag klar und kalt, aber so bleibt es nicht: Im Tagesverlauf kommt ein Tief von Westen ins Land. Dieses Tief hat Feuchtigkeit im Gepäck und es muss erstmal die Kälte aus dem Land schieben. Heißt: Es wird Schnee geben und dann spielen Glätte und gegebenenfalls gefrierender Regen mit. Betroffen sind am Sonntag in erster Linie Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und vor allem NRW. Besonders im Bergland dürfte die Glätte länger anhalten.

Im Norden drohen sogar Gewitter. Denn die sehr kalte skandinavische Luft trifft auf relativ warme Luftmassen über Nord- und Ostsee. Diese Gegensätze können Wintergewitter erzeugen. Dann ist das volle Programm möglich: Schnee, Graupel, Regen, Glätte.

Montagfrüh wird es auf Autobahnen haarig

Am Montag dürfte nicht viel besser werden. Denn das Tief schiebt sich weiter nach Osten voran und bringt erst Schnee, dann Regen und Glätte. Montagfrüh ist also auf vielen Autobahnen, die durch die deutschen Mittelgebirge führen, mit Chaos oder wenigstens Beeinträchtigungen zu rechnen. Wenn auf den Autobahnen A3, A4, A5, A7 und auf der A45 Lkw ohne Winterausrüstung unterwegs sind, wird es sicher haarig.

Hinter der Front wird es dann milder. Am Rhein schaffen wir am Montag vielleicht wieder 7 Grad, am Oberrhein möglicherweise noch eine Spur mehr mit 9 Grad. Allerdings schafft es die milde Luft nicht ins ganze Land. Es wird im Osten, im Süden und auf den Bergen weiterhin kalt bleiben. Glätte bleibt also ein Thema.

Und der Frühwinter hat noch nicht fertig: Bis zur Wochenmitte fällt die Schneefallgrenze wieder auf 200 bis 600 Meter. Diese anhaltende kalte Witterungsphase hat aber ein Gutes: Beim Gang auf den Weihnachtsmarkt schmeckt der Glühwein wesentlich besser als bei 12 Grad und Regen.

Quelle: ntv.de

MeteorologieWetter