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Haar und Kot von Wildschwein Erste Laborergebnisse sind da: Es war keine Löwin

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Im Wald bei Kleinmachnow war Ende vergangener Woche ganz schön was los.

Im Wald bei Kleinmachnow war Ende vergangener Woche ganz schön was los.

(Foto: IMAGO/Mauersberger)

Die ganz große Spannung ist seit Freitag raus aus der Geschichte, doch der Vollständigkeit halber: Erste Analyseergebnisse von in Kleinmachnow gesichertem Haar und Kot festigen die Erkenntnis, dass in und um den Berliner Vorort herum vergangene Woche keine Löwin unterwegs war.

Nach einer Laboranalyse gibt es nun mehr Klarheit: In den Wäldern bei Kleinmachnow südlich von Berlin war keine Löwin unterwegs. Eine erste Auswertung einer Kot-Probe habe ergeben, dass es sich bei dem gesuchten Tier um einen Pflanzenfresser gehandelt habe, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark. "Wir müssen nicht von einem Löwen ausgehen." Das Ergebnis einer Haarprobe werde am Nachmittag erwartet, sagte die Landkreis-Sprecherin.

Das Büro des Bürgermeisters von Kleinmachnow teilte jedoch bereits erste Erkenntnisse mit. Demnach habe das aufgefundene Haar keine Eigenschaften, die von Katzenhaaren bekannt seien. "Es hatte eine Grundsteifigkeit, sprich, es ließ sich nicht verformen, sondern nahm immer wieder seine gebogene Form ein", so die Sprecherin der Gemeinde. Es habe außerdem ein zerfasertes Ende gehabt und sei an seinem Anfang fast schwarz. Rein visuell spreche also bereits eine Menge dafür, dass es sich um ein Wildschweinhaar handelt, heißt es.

Ein Abgleich mit einem Wildschweinhaar steht demnach zwar noch aus, das Labor schließe aber "aufgrund der visuellen Inspektion darauf, dass es sich beim Untersuchungsgegenstand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um Katzenhaar handelt". Die Annahme, dass in Kleinmachnow eine Löwin frei herumlief, sei "somit noch ein Stück weiter entkräftet".

Polizei verfolgte zunächst Löwen-Theorie

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Die Suche nach einem vermeintlichen Raubtier machte in der vergangenen Woche bundesweit und sogar international Schlagzeilen. Die Behörden sahen nach zwei Tagen jedoch keine akute Gefahr mehr und gingen aufgrund der Bewertung von Experten nicht mehr davon aus, dass in der Region eine Löwin unterwegs ist. Suchaktionen - auch mit Hubschrauber und Drohnen - hatten zudem keinerlei Hinweise auf eine frei laufende Raubkatze gebracht.

Der Einsatz der Polizei und der Gemeinde Kleinmachnow hatte am Donnerstag aufgrund eines Handyvideos eines Zeugen begonnen. Nach einer ersten Einschätzung war die Polizei davon ausgegangen, dass wahrscheinlich eine Löwin im Wald herumläuft. Die Bevölkerung sollte Aktivitäten im Freien einschränken.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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