Essen und Trinken

Hier geht niemand leer aus Festtagsküche - edel, lecker und ohne Tier

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die würzigen Auberginen mit gerösteten Mandeln und salzigem Zitronenjoghurt eignen sich gut für ein leichtes Hauptgericht an Weihnachten.

Die würzigen Auberginen mit gerösteten Mandeln und salzigem Zitronenjoghurt eignen sich gut für ein leichtes Hauptgericht an Weihnachten.

(Foto: Luke Albert)

Weihnachten ist Schlemmerzeit, es wird tagelang vorbereitet, gebacken, geschmort und gebraten, was das Zeug hält - es scheint kulinarisch keine Grenze zu geben. Vegan-Queen Katy Beskow hält raffinierte Rezepte und Tipps bereit, die für ein Festessen ganz ohne Stress Gold wert sind.

Die Familie freut sich: Der 18-jährige Sohn stellt seine Freundin endlich der Familie vor - das wurde aber auch Zeit! Dann macht der junge Mann eine Ansage, die den Rest der Familie auf die Küchenstühle tackert. Das Mädel ist nämlich Veganerin! Nix mit Gans & Co zu Weihnachten. Mama kriegt umgehend Kopfschmerzen, weil ihr außer Salatblättern nichts Veganes einfällt und die Blamage damit vorprogrammiert ist. Papa spielt gedanklich Varianten durch, wie er sich an den Feiertagen am unauffälligsten in die nächste Kneipe verdrücken kann. Genussvolle Familien-Weihnachten adieu?

Nein, das muss überhaupt nicht sein. So viel ist allerdings klar: Weihnachten ist Schlemmerzeit - und an den traditionellen Festtafeln gehen Veganer oft leer aus, müssen sich bestenfalls mit Basics zufriedengeben. Neue Familienmitglieder oder Freunde, die sich vegan ernähren, stellen Nicht-Veganer mitunter vor einige Herausforderungen. Aber es gibt Auswege aus dem Dilemma. So zeigt Katy Beskow in ihrem neuen Buch "Easy Vegan Christmas", dass sich auch mit rein pflanzlicher Kost ein abwechslungsreiches und köstliches Weihnachtsmenü zaubern lässt.

Einfach, aber lecker

Auch vegan ein echter Genuss: der Weihnachts-Klassiker Shepherd's Pie.

Auch vegan ein echter Genuss: der Weihnachts-Klassiker Shepherd's Pie.

(Foto: Luke Albert)

Die Britin Beskow ist mit zahlreichen Kochbüchern, einem erfolgreichen Rezept-Blog und mehr als zehn Jahren Erfahrung im pflanzenbasierten Kochen eine wahre Expertin für vegane Leckereien. "Easy Vegan Christmas" ist bei ars vivendi erschienen und hat mit 80 Rezepten für festliche Menüs alle Voraussetzungen, der ultimative Guide für das vegane Weihnachtsfest zu werden. Neben Tipps zur Menüplanung und Essensvorbereitung deckt Beskow vom Aperitif bis zur effizienten Resteverwertung zwischen den Jahren kulinarisch alles ab.

Einfach, aber lecker heißt die Devise bei Beskow. Daraus entstehen echte Gaumenschmaus-Gerichte, wie ein fleischloser Wellington-Braten, der Weihnachts-Klassiker Shepherd's Pie oder eine würzig-winterliche Pastinakensuppe mit Rote-Bete-Chips. Mit veganem "Eier"-Punsch und Schoko-Orangen-Shortbread ist an der weihnachtlichen Tafel für Rundum-Genuss gesorgt. Neben zahlreichen traditionellen Gerichten zeigt Beskow auch italienisch inspirierte Varianten und glutenfreie Rezepte.

Weihnachtsessen ohne Stress

ANZEIGE
Easy Vegan Christmas: 80 pflanzliche Rezepte für festliche Menüs
1
28,00 €
Zum Angebot bei amazon.de

Katy Beskow zeigt auch, wie man ohne Hektik und Stress ein Weihnachtsessen organisiert. Das fängt bei der Planung an und reicht bis zur Einkaufsliste. Wichtig ist zum Beispiel, sich eine Übersicht über Vorräte und die vorhandene Ausstattung zu verschaffen. Das erinnert mich daran, wie ich mein erstes großes Weihnachtsessen für die ganze Familie ausrichten wollte - und in meinem 2-Personen-Haushalt nur kleine Töpfe und Pfannen im Schrank standen. Völlig kopflos rannte ich zwecks Beschaffung in diverse Kaufhausabteilungen. Das ist lange her, aber ich weiß seitdem, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist.

Übrigens: Kein Mensch ist vollkommen! Es schadet überhaupt nichts, sich bei der Anzahl der Gerichte eine Grenze zu setzen. Lieber weniger, aber dafür lecker und gelungen. Getreu ihrem Motto "Keep it simple" schreibt die Autorin: "Ganz gleich, ob ihr für vegane Familienmitglieder kocht, Inspiration für eure ersten veganen Gäste sucht oder einfach nur neue Aromen und Gerichte auf den Weihnachtstisch bringen wollt, hier findet ihr unkomplizierte Rezepte für die schönste Zeit im Jahr. Zu jedem gebe ich einen Easy-Tipp, außerdem erfahrt ihr, ob sich ein Gericht zum Tiefkühlen eignet - was für die Vorbereitung perfekt ist!"

Wem schon die Überlegung "Was soll ich bloß kochen?" Schweißperlen auf die Stirn treibt, der guckt einfach mal in Beskows Menüplaner nach. Der gibt eine tolle Orientierung für Heiligabend, die Weihnachtsfeiertage, für leichte, wärmende oder familienfreundliche Essen; zu Mittag, zu Abend … Alle Zutaten für die Rezepte im Buch sind in Supermärkten erhältlich. Sieben übersichtliche Kapitel erleichtern die Suche: Vorspeisen & Knabbereien; Hauptspeisen; Beilagen; Saucen, Relishes & Dips; Resteessen; Getränke; Gebäcke & Desserts.

Der Weihnachtsbaum aus Hefebrötchen zum Abreißen bringt Spaß auf den Tisch.

Der Weihnachtsbaum aus Hefebrötchen zum Abreißen bringt Spaß auf den Tisch.

(Foto: Luke Albert)

Wer sich schon immer gewundert hat, wieso die eigenen Röstkartoffeln nicht so der Bringer sind, kann sich in "Easy Vegan Christmas" schlaumachen. Zum Rezept für die "ultimativen Röstkartoffeln" zeigt Beskow vier Schritte auf, wie das meisterhaft gelingt - von der Wahl der richtigen Kartoffelsorte (keine festkochenden), übers Vorkochen und Trocknen bis zum richtigen Öl und dem Röstvorgang. Das muss ich unbedingt ausprobieren, nach Weihnachten - schließlich eignen sich die Gerichte auch für alle anderen (Feier-)Tage.

Die Rezepte lassen nicht nur Veganern das Wasser im Mund zusammenlaufen: Ich bin von der Familie (Nicht-Veganer, aber Flexitarier) wieder mal zum Weihnachtsessen verdonnert worden und bin auf der Suche nach einer leichten und fleischlosen Vorsuppe für den zweiten Weihnachtsfeiertag bei Beskow fündig geworden. Mein Favorit: das Sellerie-Süppchen mit gerösteten Haselnüssen. Ich bin gespannt - und wehe, es meckert jemand! Am ersten Feiertag gibt's bei uns seit einigen Jahren eine überaus leckere Maronen-Cremesuppe, daran wird nicht gerüttelt. Diverse Rezepte mit Maronen finden Sie in "Easy Vegan Christmas" unter "Kastanien".

Cremige Selleriesuppe mit gerösteten Haselnüssen

Zutaten für 6 Personen:

3 gehäufte EL gehackte und blanchierte Haselnusskerne
1 mittelgroßer Knollensellerie (ca. 800 g), geschält und in gleich große Stücke geschnitten
1 Zwiebel, geviertelt
1 Karotte, geschält und gewürfelt
Sonnenblumenöl zum Beträufeln
800 ml Gemüsebrühe
1 Zweig frischer Rosmarin
200 g veganer Schmand oder Crème fraîche, plus mehr zum Servieren
je 1 kräftige Prise Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 kleine Handvoll glatte Petersilie zum Servieren

"Diese einfache Suppe ist samtig und duftet angenehm, so ist sie der perfekte Einstieg in eine festliche Mahlzeit. Der Sellerie wird zunächst angeröstet und dann mit Rosmarinbrühe und veganem Schmand vermengt. Zum Schluss bestreut man die Suppe mit gerösteten Haselnüssen und Petersilie und gibt noch einen Klecks veganen Schmand darauf. Das Ergebnis? Eine cremige, nussige Suppe mit perfekt ausgewogener Süße."

Zubereitung:

1. Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze 3–4 Minuten rösten, bis sie duften und hell golden sind. Beiseitestellen.

2. Den Backofen auf 180 °C vorheizen.

3. Sellerie, Zwiebel und Karotte auf ein Backblech legen. Großzügig mit Sonnenblumenöl beträufeln und 40–45 Minuten im Ofen rösten, bis das Gemüse weich ist. Wenn es an den Rändern dunkel wird, lose mit Alufolie abdecken, damit es nicht anbrennt und die Suppe später nicht bitter schmeckt.

4. Inzwischen die Gemüsebrühe mit dem Rosmarinzweig in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. 5–6 Minuten köcheln lassen, dann den Rosmarinzweig entfernen.

Die cremige Selleriesuppe bekommt mit den gerösteten Haselnüssen einen festlichen Charakter.

Die cremige Selleriesuppe bekommt mit den gerösteten Haselnüssen einen festlichen Charakter.

(Foto: Luke Albert)

5. Das geröstete Gemüse in die Brühe geben, den veganen Schmand hinzufügen und mit einem Stabmixer (oder alles in einem Hochleistungsstandmixer) seidig-glatt pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

6. Die Suppe in vorgewärmte Schalen füllen. Jeweils mit etwa ½ EL gerösteten Haselnüssen bestreuen. Etwas veganen Schmand darauf geben und ein paar Blätter Petersilie darüberstreuen. Heiß servieren.

Easy-Tipp: Die Suppe kann bis zu 3 Tage im Voraus zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt oder bis zu einem Monat eingefroren werden. Dann zuerst auftauen lassen, gut erhitzen und erst danach mit den frisch gerösteten Haselnüssen bestreuen.

Fruchtig-pikanter Pilaw mit Pistazien

Zutaten für 4 Personen:

1 EL Sonnenblumenöl
1 Zwiebel, gehackt
1 TL gemahlene Kurkuma
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
1 Prise getrocknete Chiliflocken
1 TL Harissa-Paste
250 g weißer Basmatireis
800 ml heiße Gemüsebrühe
4 EL Pistazienkerne, grob gehackt
Abrieb und Saft von 1 unbehandelten Bio-Zitrone
Abrieb und Saft von ½ unbehandelten Bio-Orange
1 große Handvoll glatte Petersilie, frisch geschnitten
je 1 gute Prise Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

"Für mich geht nichts über einen frischen, aromatischen Pilaw, der überdies noch eine wunderbare Gelegenheit ist, die Zitrusfrüchte zu verwerten, die noch von Weihnachten übrig sind. Mit einem duftenden weißen Basmatireis geht es am schnellsten. Ich bringe diesen Pilaw, den ihr warm und kalt servieren könnt, auch gerne zu Einladungen und Partys mit."

Zubereitung:

1. Das Öl in einem großen Topf heiß werden lassen und die Zwiebel darin bei mittlerer bis starker Hitze 3–5 Minuten glasig anschwitzen. Die Gewürze sowie die Harissa-Paste hinzufügen und alles 1 weitere Minute braten.

2. Den Reis und die Brühe zugeben und alles zum Kochen bringen. Danach die Temperatur reduzieren und den Reis bei mittlerer Hitze 15 Minuten köcheln lassen, bis er die Flüssigkeit vollständig aufgesogen hat. Dabei immer wieder umrühren, damit er nicht anhaftet.

3. Den Topf anschließend von der Herdplatte nehmen und den Reis mit einer Gabel auflockern. Einen Deckel auflegen und den Reis 5 Minuten ziehen lassen.

Der Pilaw lässt sich auch prima zu Partys mitbringen.

Der Pilaw lässt sich auch prima zu Partys mitbringen.

(Foto: Luke Albert)

4. Inzwischen die Pistazien in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze 2–3 Minuten rösten, bis sie duften.

5. Zitrusabrieb und -saft sowie Petersilie unter den Reis heben, bis alles gleichmäßig verteilt ist.

6. Den Pilaw mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit den gerösteten Pistazien bestreuen.

Easy-Tipp: Den Zitronen- und Orangenabrieb sowie den Saft erst am Ende der Kochzeit hinzufügen. So wird der Pilaw nicht bitter, sondern bekommt mehr Geschmack und eine angenehm frische Note.

Weihnachtliche Pancakes mit Ahornsirup

Zutaten für 6 Stück:

100 g Weizenmehl
½ TL gemahlener Ingwer
½ TL Zimtpulver
1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
1 Prise Meersalz
200 ml gesüßte Sojamilch, gekühlt
6 EL Sonnenblumenöl zum Ausbacken
Ahornsirup zum Beträufeln
Abrieb von ½ unbehandelten Bio-Zitrone

"Diese weihnachtlich gewürzten Pancakes eignen sich nicht nur als besonderes Frühstück, sie schmecken auch wunderbar als Dessert und machen obendrein kaum Arbeit. Beträufelt die Pfannkuchen vor dem Servieren großzügig mit Ahornsirup und bestreut sie mit Zitronenabrieb. So kommt der Lebkuchengeschmack besonders gut zur Geltung. Ausgezeichnet dazu passen übrigens auch geröstete Pekannüsse, eingelegte Kirschen mit Sirup und eine Kugel Eiscreme."

Zubereitung:

1. Das Mehl in einer großen Schüssel mit den Gewürzen mischen. Die Sojamilch hinzufügen und alles mit dem Schneebesen zu einem glatten Pfannkuchenteig verrühren. Danach mindestens vier Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Die Pancakes mit Nüssen vollenden als Dessert das weihnachtliche Menü.

Die Pancakes mit Nüssen vollenden als Dessert das weihnachtliche Menü.

(Foto: Luke Albert)

2. In einer Pfanne 1 EL Sonnenblumenöl bei mittlerer bis starker Hitze heiß werden lassen. Um zu prüfen, ob es die richtige Temperatur hat, ein wenig von dem gekühlten Teig hineingeben. Das Öl ist heiß genug, wenn der Teig brutzelt und in 20 Sekunden goldbraun wird. 4 EL Teig in die Pfanne gießen, die Pfanne schwenken, damit der Teig gleichmäßig verläuft, und den Pfannkuchen 2–3 Minuten backen. Anschließend wenden und von der anderen Seite weitere 2–3 Minuten backen.

3. Den Pancake auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller legen und warm stellen. Währenddessen mit dem übrigen Teig ebenso verfahren, dabei jeweils 1 EL Öl zum Ausbacken verwenden.

4. Die Pancakes kurz vor dem Servieren mit reichlich Ahornsirup beträufeln und mit Zitronenabrieb bestreuen. Alternativ beides bei Tisch zu den Pfannkuchen reichen, damit sich alle selbst bedienen können.

Easy-Tipp: Den Pfannkuchenteig mindestens 4 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen, damit er etwas eindickt.

Ein gemütliches und genussvolles Weihnachtsfest sowie ein gesundes und vor allem friedliches Jahr 2024 wünscht Ihnen Heidi Driesner.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen