Panorama

In Anschlagspläne eingeweihtFrau des Orlando-Attentäters verhaftet

17.01.2017, 11:03 Uhr
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Noor Salman, der Witwe des Orlando-Attentäters, droht eine Anklage. (Foto: Facebook/Noor Salman)

Was wusste Noor Salman von den Anschlagsplänen ihres Mannes? Diese Frage beschäftigte die Ermittler von Anfang an. Sieben Monate nach dem blutigen Attentat in Orlando steht für die Ermittler fest: mehr als genug.

Sieben Monate nach dem tödlichen Anschlag auf einen Schwulenclub in Orlando ist die Ehefrau des Attentäters festgenommen worden. Noor Salman sei am Montagmorgen in dem kalifornischen Ort Rodeo in Haft genommen worden.

Der Witwe des Attentäters, der im Juni vergangenen Jahres in einem Schwulenclub 49 Menschen erschossen hatte, würden im Zusammenhang mit der Tat Behinderung der Justiz sowie Hilfe und Begünstigung durch Unterstützung einer ausländischen Terror-Gruppe vorgeworfen, so der Polizeichef von Orlando, John Mina. Die US-Staatsanwaltschaft teilte mit, Salman solle am heutigen Dienstag im kalifornischen Oakland erstmals vor den Richter treten.

Der Täter, Omar Mateen, war kurz nach der Tat in Florida von einer Spezialeinheit erschossen worden. Salman wurde danach eingehend verhört, um eine mögliche Mitwisserschaft zu prüfen. Später zog sie mit ihrem Sohn nach Kalifornien, wo sie am Montag in der Gegend von San Francisco festgenommen wurde.

Salman stand von Anfang an im Fokus der Ermittler: Sie soll während des Angriffs mit ihrem Mann in Kontakt gestanden und versucht haben, ihn von seinem mörderischen Plan abzubringen. US-Medien berichteten, dass Mateen seine Frau in einer SMS fragte, ob sie die Nachrichten gesehen habe. Im weiteren Nachrichtenverlauf soll sie ihm geschrieben haben, dass sie ihn liebe. Salman soll während des Angriffs mehrfach versucht haben, ihren Mann telefonisch zu erreichen. Offenbar rief sie auf seinem Handy an, noch bevor er ihr die erste SMS schickte.

Im Herbst hatte Salman in einem Zeitungsinterview gesagt, sie habe zwar gewusst, dass ihr Mann Videos selbst ernannter islamischer Gotteskrieger angeschaut habe, aber nichts von seinen Mordplänen geahnt. Außerdem habe er sie körperlich misshandelt. Darauf verwies jetzt auch ihre Anwältin Linda Moreno und sagte: "Wir glauben, es ist fehlgeleitet und falsch, sie strafrechtlich zu verfolgen und es entehrt die Erinnerung an die Opfer, wenn eine unschuldige Person bestraft wird."

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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