Panorama

Dreister als die Polizei erlaubt Frau "klaut" Dieb ihr Rad

Die Frau hat ihr Rad wieder, ist aber sauer auf die Polizei.

Die Frau hat ihr Rad wieder, ist aber sauer auf die Polizei.

(Foto: picture alliance / Andreas Geber)

Fahrraddiebstahl ist nicht nur in Deutschland ein lästiges Problem. Auch in Großbritannien werden vor allem hochwertige Räder häufig geklaut. Meist stellt die Polizei die Ermittlungen schnell ein. Das wollte eine Frau nicht akzeptieren.

Wenn einem das Fahrrad gestohlen wird, ist das wirklich ärgerlich. Wenn das Rad teuer war, umso mehr. So richtig ätzend ist es aber, wenn man das eigene Rad anschließend in den Kleinanzeigen wieder findet. So erging es der Britin Sharron Jenson, deren 800 Euro-Fahrrad Ende Juli im Süden Londons geklaut wurde.

Auch die britische Polizei stellt bei Fahrraddiebstählen die Ermittlungen relativ schnell ein, berichtet die Seite Metro.co.uk. Doch Jenson gab sich damit nicht zufrieden, sie durchforstete die Online-Seiten mit Kleinanzeigen, ob sie ihr Rad möglicherweise wiederfindet. Und tatsächlich hatte sie schließlich Erfolg.

Auf der Seite Gumtree bot jemand ihr Fahrrad fünf Tage nach dem Verschwinden zum Verkauf an. Daraufhin informierte sie die Polizei. Doch weil sich der Verkäufer außerhalb Londons befand und der Polizei die Informationen nicht ausreichend erschienen, griffen die Ermittler nicht ein.

Doch so schnell gab sich Jenson nicht geschlagen. Sie meldete sich mit einem Prepaid-Handy bei dem mutmaßlichen Fahrraddieb und vereinbarte einen Termin für eine Probefahrt. Dazu brachte sie eine leere Handtasche mit, die sie extra in einem Trödelladen gekauft hatte und überließ sie dem Verkäufer als Pfand. Dann radelte sie, so schnell sie konnte, mit ihrem Rad davon.

Das klingt allerdings sehr viel cooler, als die Frau bei der Aktion war. So hatte sie erfolglos versucht, die Polizei zum Abholort zu lotsen. Auch einige Bauarbeiter, die in der Nähe waren, weigerten sich, ihr beizustehen. Der Mann, der ihr das Fahrrad verkaufen wollte, habe sie mehrfach ins Haus gebeten, aber sie habe abgelehnt. "Es war wirklich beängstigend. Ich dachte, was mache ich nur", berichtete Jenson.

Immerhin hat sie ihr Fahrrad wieder, wie der Abgleich mit der Seriennummer ergab. Der Dieb reagierte richtig sauer auf die Aktion, sagte, er habe Überwachungskameras und die Seriennummer des Rads. Daraufhin rief Jenson ihn an, erzählte ihre Geschichte und bezichtigte ihn des Diebstahls. Der Mann lachte und legte auf. Juristische Konsequenzen wird das alles für ihn jedoch nicht haben, weil sein Wort gegen ihres steht. Die Frau ist übrigens nicht die erste, die sich ihr Fahrrad auf diese Weise wiederholt. Eine 30-Jährige aus Bristol hatte es genauso gemacht.

Quelle: ntv.de, sba

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