Mutmaßlicher Neonazi gefasst Frau stirbt bei Messer-Attacke in Schweden
06.07.2022, 23:30 Uhr
Die Polizei geht davon aus, dass der Angriff nichts mit dem aktuellen politischen Treffen, den Almedalen-Wochen, zu tun hat.
(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)
Während auf der schwedischen Ostsee-Insel Gotland gerade ein politisches Treffen stattfindet, wird nicht weit entfernt davon eine Frau bei einem Messerangriff getötet. Gerüchten zufolge habe der Täter Verbindungen zu einer bekannten rechtsradikalen Gruppe.
Bei einem Messerangriff auf der schwedischen Ostsee-Insel Gotland, auf der gerade ein Treffen der führenden Politiker des Landes stattfindet, ist eine Frau getötet worden. Wie die schwedische Polizei mitteilte, wurde die etwa 60-jährige Frau zur Mittagszeit in der Stadt Visby niedergestochen und erlag ihren Verletzungen. Ein 33-jähriger Mann sei festgenommen worden.
"Leider kann ich Ihnen mitteilen, dass eine Frau ihren Verletzungen erlegen ist", sagte der Polizeichef von Gotland, Fredrik Persson. Der 33-Jährige sei kurze Zeit nach dem Vorfall festgenommen worden. Der Polizeichef wollte sich noch nicht zu einem möglichen Motiv des Täters äußern. Persson erklärte weiter, dass sich eine Reihe von Fragen stellten. Schließlich sei der Angriff zur Mittagszeit in der Innenstadt auf einem bekannten Platz erfolgt, wo sich zu diesem Zeitpunkt viele Menschen aufhielten.
"Wir werden sehen, ob unsere Überwachungskameras etwas Interessantes aufgenommen haben", sagte Ola Österling, Pressesprecher der Polizei, und fuhr fort. "Eine der wichtigsten Fragen ist natürlich, ob dies mit der Almedalen-Woche zusammenhängt. Bisher habe ich keine Informationen erhalten, dass es etwas mit dem Ereignis zu tun hat." Die Almedalen-Woche ist ein jährliches Treffen Anfang Juli in Visby mit führenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft Schwedens.
Laut "Göteborgs-Posten" sei der Verdächtige bisher straffrei und wurde am Mittwoch erstmals vernommen. Die Zeitung "Expressen" berichtete, der Verdächtige habe mutmaßlich Verbindungen zur Neonazi-Gruppe Nordic Resistance Movement (NMR), was von den Ermittlern zunächst jedoch nicht bestätigt wurde. Polizeichef Fredrik Persson kann dies zum jetzigen Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren: "Es ist viel zu früh, um das zu sagen". Eine Befragung sowohl des Täters ist noch im Gange.
Quelle: ntv.de, can/AFP