Panorama

Längste Serie warmer MonateFrischer Start in den Mai ist trügerisch

30.04.2019, 09:28 Uhr
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Trotz sinkender Temperaturen soll es zum Maifeiertag einige Sonnenstunden geben. (Foto: picture alliance/dpa)

In der nächsten Woche hat der Winter ein kleines Comeback. Insgesamt war der April aber zu warm und schreibt damit Wettergeschichte. Der n-tv Meteorologe Björn Alexander erklärt im Interview, was es damit auf sich hat.

In der nächsten Woche hat der Winter ein kleines Comeback. Insgesamt war der April aber zu warm und schreibt damit Wettergeschichte. Der n-tv Meteorologe Björn Alexander erklärt im Interview, was es damit auf sich hat.

Wie tanzt Deutschland in den Mai? Bleibt es trocken oder brauchen wir den Schirm?

Für die meisten von uns wird die kommende Nacht trocken verlaufen. Lediglich in den östlichen Landesteilen und an den Alpen sind einzelne Schauer drin.

Was bringen uns die Temperaturen?

Überall wird es ziemlich frisch bis kalt. Die niedrigsten Werte bekommen Sie in den Muldenlagen (Senken, in denen sich Regen stauen kann, Anm.d.Red.) der östlichen Mittelgebirge sowie Richtung Schwäbische Alb mit 0 bis minus 3 Grad. Ansonsten bewegen sich die Tiefstwerte meistens bei 8 bis 2 Grad, wobei besonders in der Südhälfte gebietsweise Bodenfrost möglich ist.

Welche Wetterkarten beschert uns der Maifeiertag?

Insgesamt recht gute. Denn in einer etwas unübersichtlichen Großwetterlage beschert Petrus uns noch einmal leichten Hochdruckeinfluss. Und das heißt: Verbreitet ist es freundlich bis sonnig mit meist 7 bis 10 Stunden Sonnenschein. Am besten zeigt sich der Südwesten mit 10 bis 13 Stunden Sonne. Einzig in einem Streifen von Vorpommern über Sachsen bis nach Niederbayern müssen Sie bei mehr Wolken mit ein paar Regentropfen rechnen. Dennoch reicht es auch hier meist für 5 bis 7 Sonnenstunden.

Was halten die Temperaturen für uns bereit?

Meistens werden es recht angenehme 17 bis 20 Grad. Von Freiburg über Karlsruhe bis Mainz lebt sogar leichtes Frühsommergefühl auf bei 20 bis 22 Grad. Kühler bleibt es eigentlich nur an der See und im höheren Bergland bei um die 12 bis 15 Grad.

Wie sind die weiteren Trends?

Ziemlich bescheiden - schon am Donnerstag schwächelt der Hochdruckeinfluss und im Westen ziehen Schauer und Gewitter auf. Immerhin gibt es dabei noch 14 bis 20, an der See 10 bis 14 Grad. Am Freitag kühlt es bei wechselhaftem Wetter dann schon auf 8 bis 14 Grad ab.

Und am Wochenende?

Da schaut leider der Spätwinter noch einmal bei uns vorbei. Am Samstag gibt es windiges und nasskaltes Schauerwetter, örtlich sind auch Graupelgewitter dabei. Die Schneefallgrenze sinkt auf 300 bis 500 Meter Höhe. An den Alpen stauen sich die Wolken und es fällt teilweise Schnee bis in die Täler. Auch der Sonntag wird nur wenig freundlicher.

Was machen die Temperaturen?

Die liegen deutlich unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Denn so ein erstes Maiwochenende kann natürlich auch mal 25 bis 30 Grad im Gepäck haben. Stattdessen sind es in diesem Jahr lediglich Höchstwerte von 4 bis 10, am Sonntag im Norden bis 12 Grad. Folgerichtig droht in den Nächten Frost oder Bodenfrost. Da kann man eigentlich kaum glauben, dass wir mit dem April 2019 einen weiteren und leider eher bedenklichen Wärmerekorde erlebt haben.

Wie sieht der genau aus?

Viel Sonne, mal wieder zu wenig Regen bei überdurchschnittlichen Temperaturen. Damit sind inzwischen 13 Monate hintereinander zu warm oder deutlich zu warm ausgefallen. Das gab es seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen noch nie.

WetterBjörn Alexander1.Mai