Frau auf Zugtoilette missbrauchtFußballfan wegen Vergewaltigung vor Gericht

Auf der Rückfahrt eines Fußballfan-Sonderzugs wird eine junge Frau in einer Toilette von einem Mann vergewaltigt. Noch im Zug ruft sie ihre Eltern an, die informieren die Polizei. Nun muss sich der Mann vor Gericht verantworten. Es ist offenbar nicht seine erste Tat.
Eine junge Frau soll auf der Rückfahrt von einem Fußball-Bundesligaspiel in der Toilette eines Fan-Zuges vergewaltigt worden sein. Dafür steht ein schon früher rechtskräftig verurteilter Vergewaltiger in Mönchengladbach vor Gericht.
Die junge Frau lernte den 31 Jahre alten Angeklagten laut Staatsanwaltschaft vor gut einem Jahr auf der Rückfahrt vom Spiel FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach kennen. Beide hatten laut Anklage Alkohol getrunken.
Die 19-Jährige sagte damals aus, sie habe sich zunächst mit dem Mann unterhalten, dann hätten sich beide zunächst vor und schließlich in der Toilette des Zuges geküsst. "Obwohl sie weitere Handlungen sexueller Natur gegenüber dem Beschuldigten verbal abgelehnt habe, sei es dann gleichwohl zum Geschlechtsverkehr gekommen", hatte die Frau erklärt. In dem Fanzug, der auch "Samba-Wagen" genannt wird, hielten sich zum Tatzeitpunkt etwa 750 Fans des Fußballbundesligisten Borussia Mönchengladbach auf.
Noch im Zug rief die Frau nach früheren Angaben ihre Eltern an, die die Polizei alarmierten. Der mutmaßliche Täter konnte identifiziert werden, weil ein Zug-Ordner ein Foto von dem Mann gemacht hatte. Außerdem wurde im Zuge der Ermittlungen ein DNA-Abstrich vorgenommen.
Das Opfer erkannte den Angeklagten auf einem Foto später allerdings nicht wieder. In dem Verfahren vor dem Amtsgericht Mönchengladbach ist das Opfer Nebenklägerin. Der zweite und letzte Verhandlungstag soll am 24. Mai stattfinden.
Der Angeklagte hatte sich kurz nach der mutmaßlichen Vergewaltigung im April 2018 in einer Haftanstalt in Nordrhein-Westfalen gemeldet, um eine Strafe wegen Körperverletzung anzutreten. Mittlerweile verbüßt er nach Angaben seines Anwalts die Strafe, die unter anderem wegen einer früheren Vergewaltigung verhängt wurde. Der Beschuldigte machte nach Angaben seines Verteidigers bisher keine Angaben zum Tatvorwurf. Ob er sich in dem Prozess äußern wird, ließ Anwalt Ingo Herbort offen.