Der Winter macht sich breitGefühlt wird es minus 10 Grad

Am Wochenende wird es kalt. Dazu weht ein forscher Wind aus dem Osten, der die Kälte noch ein bisschen kälter macht. In der nächsten Woche könnte es sogar schneien.
Am Wochenende wird es kalt. Dazu weht ein forscher Wind aus dem Osten, der die Kälte noch ein bisschen kälter macht. In der nächsten Woche könnte es sogar schneien.
n-tv.de: Björn, am kommenden Wochenende ist der erste Advent. Passt sich auch das Wetter an die bevorstehende Weihnachtszeit an?
Björn Alexander: Nach derzeitigem Stand werden wir zum Spaziergang am ersten Advent neben der dicken Jacke und dem Schal sicherlich auch die Mütze und die Handschuhe brauchen. Denn die Temperaturen zeigen am Sonntag verbreitet schon mal in Richtung Frühwinter.
Was heißt das konkret?
Die Tageshöchsttemperaturen werden nur noch ganz im Süden örtlich an der 10-Grad-Marke kratzen. Ansonsten bringt uns der Tag meist zwischen 0 und 7 Grad. Dabei ist es in der Nordhälfte abseits der Küsten am kältesten. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Berlin-Brandenburg erreichen die Temperaturen vielerorts lediglich zwischen 0 und 3 Grad. Ähnlich verhält es sich auch im Bereich der zentralen und östlichen Mittelgebirge. Weiter südlich sowie in weiten Teilen von NRW bewegen sich die höchsten Temperaturen am Sonntag bei 3 bis 7 Grad.
Wie kalt ist es denn auf den Weihnachtsmärkten in den größeren Städten - sagen wir mal am frühen Abend?
Generell lässt sich sagen, dass die Nordhälfte und die Mittelgebirge am Abend gegen 19 Uhr bereits Temperaturen um oder etwas unter 0 Grad haben werden. Das wäre dann in Hamburg etwa 0 Grad, in Berlin vielleicht eher um die minus 1 Grad. Milder dürfte es im Ruhrgebiet oder in Köln sein. Je nach Wettermodell bewegen sich die abendlichen Temperaturen bei 1 bis 4 Grad. Um die 4 bis 5 Grad dürften es im Frankfurter Raum sowie in München oder Freiburg sein. Allerdings weht ein recht forscher Wind aus östlichen Richtungen daher und dadurch fühlt sich das nochmals kälter an.
Wie viel kälter?
Da liegen je nachdem, wie zügig die Situation ist, schon rund 3 bis 7 Grad dazwischen. Im ungünstigsten Fall bedeutete das also, dass die gefühlte Temperatur sich am Sonntagabend schon mal bei minus 5 bis an die minus 10 Grad bewegt. Auf den Bergen der Mittelgebirge liegen wir dann schon unter minus 10 Grad.
Wieso "gefühlte Temperatur"?
Die gefühlte Temperatur, die wir auch als Windchill bezeichnen, ist eine relative Größe. Jeder von uns nimmt dieses Fröstel-Gefühl anders wahr und insofern gibt es sicherlich Menschen, die diesem Wert wenig oder weniger Bedeutung zubilligen als andere Menschen.
Warum gibt man ihn denn dann an?
Weil es ein Fakt ist, dass durch den Wind die Körperwärme schneller abtransportiert wird. Um dieser rascheren Auskühlung Rechnung zu tragen, gibt es eben den Windchill als eigenen meteorologischen Parameter, der Windgeschwindigkeit und Temperatur zu einer Temperatur kombiniert. Gerade für Menschen, die viel Zeit draußen verbringen oder für Kinder, die ja noch eine empfindlichere Haut haben, ist die Größe der Windchill-Temperatur sehr wichtig, weil es deutlich schneller zu Erfrierungen kommen kann.
Auch schon am kommenden Sonntag?
Wohl eher nicht. So niedrig ist das Temperaturniveau nicht. Und die passende Kleidung kombiniert mit Schal, Mütze und Handschuhen sowie die richtige Gesichtscreme sollten genügend Schutz bieten.
Unter den richtigen Voraussetzungen klingt das nach richtigem Punsch- und Glühwein-Wetter. Bleibt das auch so?
Die Chancen für kalte Temperaturen sind derzeitig höher als die Wahrscheinlichkeit für eine erneute milde Phase. Und dementsprechend zeigen auch die Wettermodelle für die nächste Woche auf weiter zurückgehende Temperaturen. Am Montag kehrt im Nordosten schon mal leichter Dauerfrost um die minus 1 Grad ein. Und auch ganz im Südwesten sind maximal noch plus 7 Grad drin. Eine ähnliche Temperaturspanne dürften dann auch die nachfolgenden Tage bringen und nachts werden Frost und Bodenfrost die Regel.
Wird es denn auch Schnee geben?
Da sind die Unsicherheiten leider größer. Es ist nicht auszuschließen, dass es gebietsweise in der nächsten Woche schon mal etwas schneien kann. Am Montag eventuell im Süden und im Südosten. Zur Wochenmitte vielleicht auch mal weiter in Richtung Norden. Allerdings ist aus jetziger Sicht die trockene Variante mit durchaus sonnigen Abschnitten mindestens genauso wahrscheinlich. Kurzum: der Winter macht sich bereit und wir müssen zunächst einmal abwarten, wie heftig er einkehren wird.
Jetzt haben wir schon so viel über den Sonntag und die nächste Woche gesprochen. Was bringt uns das Wetter denn bis dahin: Sonne, Nebel oder Regen?
Von etwas Regen am Donnerstag im Westen mal abgesehen werden die letzten Novembertage trocken bleiben. Dabei gibt es leider aber einige Regionen, in denen sich Nebel oder Hochnebel sehr hartnäckig halten können. In anderen Gebieten können Sie sich hingegen über eine ordentliche Sonnenausbeute freuen.
Wo wohnen denn die Gewinner?
Am meisten Chancen für die Sonne würde ich am Freitag von NRW bis herüber in den Osten sowie auf den Bergen im Süden sehen. Und gerade im Süden wird es im Bergland auch wieder sehr mild. Dort sind mit Föhn am Freitag und am Samstag stellenweise nochmals Werte an die 15 Grad möglich. Und auch der Westen wird am Freitag nochmals zweistellige Temperaturen bekommen.
Lassen sich eigentlich schon Prognosen für eine weiße Weihnacht geben?
Anhand von Wettermodellen überhaupt noch nicht. Da kann man sich im Laufe oder nach der ersten Dezemberwoche vielleicht sinnvolle Gedanken machen. Vorher helfen höchsten Statistiken aus der Vergangenheit. Die tieferen Lagen im Westen liegen statistisch gesehen ganz unten. Nach Norden und Osten ist die Wahrscheinlichkeit höher. Und auch auf den Bergen nimmt die statistische Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten natürlich mit jedem Höhenmeter zu.