Nach Messerattacke in Erfurt Geiselnehmer noch auf freiem Fuß
27.07.2018, 04:56 Uhr
Die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach dem flüchtigen Messerstecher.
(Foto: dpa)
Erst dringt er in die Wohnung seiner E-Freundin ein und zerrt die Frau aus dem Haus. Dann geht er mit einem Messer auf einen unbeteiligten Passanten los. Auf der Suche nach dem 41-jährigen Gewalttäter durchkämmt die Polizei Erfurt und Umgebung, doch bislang ist der Mann flüchtig.
Mit einem großen Aufgebot sucht die Polizei weiter einen als gewalttätig eingestuften 41-Jährigen. Es gebe einzelne Hinweise aus der Bevölkerung, aber keine konkrete Spur, sagte ein Sprecher der Polizei in der Nacht zum Freitag. Die Beamten warnten ausdrücklich vor dem aus Litauen stammenden Mann. Er sei äußerst aggressiv, gewalttätig und trage möglicherweise Waffen bei sich.
Der Mann soll am frühen Donnerstagmorgen seine Ex-Freundin in der Landeshauptstadt Thüringens als Geisel genommen haben. Während der Flucht in Erfurt stach er mit einem Messer auf einen 24 Jahre alten unbeteiligten Passanten ein. Der junge Mann musste operiert werden. Die 34 Jahre alte Geisel konnte später von Einsatzkräften befreit werden. Auf Twitter schrieb die Polizei: "Sie ist leicht verletzt und wurde schon einem Arzt vorgestellt."
Von dem Einsatz waren auch Bahnreisende betroffen. Die Strecke Erfurt-Weimar war mehrfach komplett gesperrt. Auch auf der ICE-Neubaustrecke zwischen Erfurt und Leipzig gab es Verzögerungen. Auf der Suche setzte die Polizei Hubschrauber und Spürhunde ein und durchkämmte etwa das Wohngebiet der Frau und die Umgebung des Hauptbahnhofs in Erfurt. Am Nachmittag sichteten Einsatzkräfte die Geisel und ihren Entführer, der 41-Jährige konnte allerdings fliehen.
Die Frau soll am frühen Morgen von dem Mann gewaltsam aus ihrer Wohnung geholt worden sein. Der Mann sei über den Balkon eingedrungen, habe sich ein Messer genommen, die Frau bedroht und aus der Wohnung gezerrt, schilderte die Polizei.
Quelle: ntv.de, ino/dpa