Panorama

Ermittler zweifeln an Unfall"Gelbwesten" Demonstrant getötet - Lkw-Fahrer in Haft

13.01.2019, 16:34 Uhr
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In Belgien ist bei "Gelbwesten"-Protesten ein Teilnehmer ums Leben gekommen. (Foto: imago/Belga)

Bei den Protesten der "Gelbwesten" in Belgien überfährt ein Lastwagenfahrer einen Demonstranten. Die Ermittler glauben nicht an einen Unfall. Nach einer Fahndung nimmt die Polizei nun einen Verdächtigen fest.

Der Lkw-Fahrer, der in Belgien einen Demonstranten der "Gelbwesten"-Bewegung angefahren und getötet haben soll, ist in den Niederlanden verhaftet worden. Der 56-Jährige sei am Samstagabend in Tilburg im Süden des Landes von der niederländischen Polizei festgesetzt worden, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Lüttich. Gegen den Mann war ein europäischer Haftbefehl erlassen worden.

Bei Protesten der "Gelbwesten"-Bewegung auf einer Fernstraße zwischen Lüttich und dem niederländischen Maastricht war am Freitagabend ein 50 Jahre alter Mann von einem niederländischen Lastwagen angefahren worden und gestorben. Die Ermittler gehen der Staatsanwaltschaft von Lüttich zufolge nicht mehr von einem Unfall aus. Von einem Mord zu sprechen, sei jedoch verfrüht, hatte eine Sprecherin gesagt.

Der 50-Jährige ist das erste Todesopfer bei den Protesten der "Gelbwesten" in Belgien. In Frankreich sind bereits mehrere Demonstranten ums Leben gekommen. Die Protestbewegung, die mit gelben Warnwesten auf sich aufmerksam macht, war Mitte November entstanden und hatte in Belgien schnell Nachahmer gefunden. Ursprünglich demonstrierten die "Gelbwesten" gegen zu hohe Spritpreise, mittlerweile prangern sie aber allgemein die sinkende Kaufkraft an. Ähnlich wie in Frankreich arteten die Proteste in Belgien immer wieder in Gewalt aus, es gab zahlreiche Festnahmen.

Quelle: uzh/dpa/AFP

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