Panorama

Nachts kommt der Frost Goldener Oktober - aber ganz schön frisch

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Bis zu zehn Sonnenstunden sind am kommenden Wochenende drin: Der Oktober bringt Herbstwetter, an das man sich gewöhnen könnte. Doch "Lioba" muss bald einem Tief weichen. Gut, dass Ferien sind und viele Menschen verreisen. ntv-Meteorologe Alexander verrät, wo es jetzt besonders schön wird.

ntv: Der Oktober ist schon mal da. Fehlt nur noch der goldene Schimmer. Bekommen wir den am Wochenende?

Sonnenaufgang über dem Bodensee: Hoch "Lioba" beschert traumhaftes Herbstwetter.

Sonnenaufgang über dem Bodensee: Hoch "Lioba" beschert traumhaftes Herbstwetter.

(Foto: imago images/Arnulf Hettrich)

Björn Alexander: Abseits beziehungsweise nach Auflösung von Dunst und Nebel wird das ziemlich sicher der Fall sein. Bei bis zu zehn Sonnenstunden haben wir nämlich ein meist traumhaft schönes Wochenende vor uns. Einziges Manko: Es wird ganz schön frisch. Insbesondere abends und nachts.

Wie kalt wird es denn?

Frost und Bodenfrost breiten sich jetzt immer weiter aus. Vorläufiger Tiefpunkt ist die Nacht zum Sonntag. Dann erwarten uns abseits der milderen Küsten nahezu überall Bodenfrost oder sogar richtiger Luftfrost - also in zwei Metern Höhe.

Wo wird es am kältesten?

Insbesondere die östlichen Mittelgebirge gehen in Bodennähe zum Teil auf um die minus 5 Grad. In den Alpen, wo es zuletzt teilweise ja Neuschnee gegeben hat, geht es sogar noch weiter runter.

Wärmt uns die Sonne denn wenigstens tagsüber?

Das tut sie. Dennoch sind die Temperaturen - der Jahreszeit gemäß - natürlich etwas verhalten. Im Bergland werden es am Samstag teilweise nicht mehr als 10 bis 12 Grad, während am Oberrhein bei bis zu 19 Grad schon fast der Spätsommer in Reichweite kommt. Jedoch weht dabei ein mitunter sehr frischer Ostwind, was wiederum die Freude leicht einbremsen könnte.

Welche Temperaturen erwarten uns am Sonntag?

ntv-Meteorologe Björn Alexander

ntv-Meteorologe Björn Alexander

(Foto: ntv)

Insgesamt gehen die Temperaturen noch einmal um etwa ein bis zwei Grad zurück, was wiederum Höchstwerte von oft 10 bis 17 Grad bedeutet. Gleichzeitig werden die Wolken im Norden zahlreicher. Alles in allem dominiert aber noch mehrheitlich die Sonne.

Wie lange bleibt uns denn der unterkühlte, aber schöne Herbst erhalten?

Sonntag ist leider schon der letzte Tag. Denn in der nächsten Wetterwoche schicken die Tiefdruckgebiete unser Schönwetterhoch "Lioba" bereits wieder ins Abseits. Das Hoch platziert sich dann nämlich mehr über Westeuropa, was uns wiederum eine abwechslungsreiche Wetterwoche bescheren wird.

Was bedeutet abwechslungsreich in diesem Zusammenhang?

Am Montag frischt der Wind im Nordwesten auf, und erste Regenwolken ziehen heran. Derweil bleibt es im Süden noch lange sonnig und mild mit bis zu 17 Grad. Der Dienstag wird überall wechselhafter und kühler bei 6 Grad an den Alpen und 13 Grad im windigen Norden. Dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen schon mal gegen 1000 Meter.

Und am Mittwoch?

Geht es durchwachsen weiter; wobei die Schneefallgrenze in den kühlen Schauern auf 800 Meter absinken kann. Vielleicht sogar noch darunter. Einzig im Westen sehen die Wettercomputer eine Chance auf mehr Sonne und trockenes Wetter bei Höchstwerten zwischen 5 und 13 Grad.

Welche Prognosen machen die Computer für die zweite Wochenhälfte?

Momentan sieht es so aus, als ob der goldene Oktober erneut Einzug halten könnte. Und vielleicht könnte das sogar ein längeres Gastspiel werden. Wäre ja auch im Hinblick auf die Herbstferien, die jetzt ja beispielsweise in NRW starten, ein sehr passender Lichtblick.

Apropos Ferien: Wie sieht es denn in nächster Zeit im Süden Europas rund ums Mittelmeer aus?

Das mögliche Hoch über Westeuropa eröffnet leider auch in der nächsten Woche den Tiefs samt Kaltluft den Weg bis runter ans Mittelmeer. Und damit drohen - nach den Unwettern, die aktuell schon Richtung Balkan, Griechenland und Türkei unterwegs sind - auch in der kommenden Woche erneut schwere Gewitter mit der Gefahr von lokalem Starkregen mit Überflutungen. Das betrifft weiterhin das östliche und teilweise auch das zentrale Mittelmeer.

Wo finden sich die Gewinner in puncto Sonne und Wärme?

Dementsprechend eindeutig am westlichen Mittelmeer. Auf Mallorca sehen die Wettercomputer zum Beispiel überwiegend sonnige bis ungetrübte Aussichten und angenehme Temperaturen von an die 25 Grad, während Italien-Urlauber wiederholt zwischen den Stühlen sitzen dürften. Und noch ein Hinweis für diejenigen, die mit dem Auto nach Bella Italia aufbrechen. Wer nächste Woche über die Alpen möchte, der sollte die Winterausrüstung parat haben - zumindest für die höher gelegenen Passstraßen. Die Schneefallgrenze wird sich Mitte nächster Woche auch dort bei unter 1000 Meter einfinden. Zudem sind in den Hochlagen durchaus Neuschneemengen von 30 Zentimetern und mehr möglich.

Quelle: ntv.de

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