Erfolgreicher Ausbruch in DijonHäftlinge flüchten dank Säge und Bettlaken aus Gefängnis

Die Umstände erinnern an einen Thriller: In Dijon gelingt zwei Häftlingen ein Ausbruch. Sie sägen Gitterstäbe durch und seilen sich mit Bettlaken ab. Schon vor der Flucht gab es immer wieder Warnungen wegen Sicherheitsmängeln in der Haftanstalt.
Zwei Häftlingen im französischen Dijon ist die Flucht aus dem Gefängnis auf die ganz klassische Tour nach dem Durchsägen der Gitterstäbe ihrer Zellenfenster und dem Abseilen mit Bettlaken gelungen. Die beiden 19 und 32 Jahre alten Männer hätten sich in Untersuchungshaft befunden, teilte die Staatsanwaltschaft mit, wie der Sender BFMTV berichtete. Die beiden Häftlinge hätten "vermutlich Gitterstäbe durchgesägt und sind mit Hilfe von Bettlaken geflohen". Nach den beiden Ausbrechern wird gefahndet.
Gegen den 19-Jährigen wird wegen eines versuchten Auftragsmordes und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung ermittelt, berichtete der Sender. Der bereits vielfach Vorbestrafte sei der organisierten Kriminalität zuzurechnen. Der 32-Jährige sitzt demnach wegen Drohungen und schwerer Gewalt gegen seine Partnerin hinter Gittern.
Wie die Gewerkschaft des Justizpersonals mitteilte, sei den Häftlingen die Flucht morgens zwischen sechs und sieben Uhr gelungen. Auf die mangelnde Sicherheit in dem historischen Gefängnis der Hauptstadt des Burgund habe die Gewerkschaft seit Monaten vergeblich hingewiesen. Die Anstaltsleitung habe die Probleme nicht wahrhaben wollen, hieß es in einer Mitteilung. Die Flucht der Häftlinge sei "ein weiterer eklatanter Beweis für die mangelnde Sicherheit und die unzureichenden Mittel in unseren Strafvollzugsanstalten".
Unterdessen konnte die Polizei nach Medienberichten einen anderen Gefängnisausbrecher fassen, dem Mitte des Monats die Flucht aus einem Gefängnis im westfranzösischen Rennes gelungen war. Der Mann hatte einen organisierten Ausflug mit anderen Häftlingen in ein Planetarium für seine Flucht genutzt. Der Gefängnisdirektor war nach dem Vorfall suspendiert worden.