Erste Niedrigwasser gemeldetHitzerekord-Jagd geht in die nächste Runde

Das Schwitzen geht weiter: Auch am Wochenende erwartet Deutschland wieder große Hitze, mit Temperaturspitzen von bis zu 40 Grad. Damit könnten die gerade erst aufgestellten Allzeit-Juni-Rekorde übertroffen werden. Doch die neue Woche bringt vorerst das Ende der Hitzewelle: Die Temperaturen gehen etwas zurück.
Das Schwitzen geht weiter: Auch am Wochenende erwartet Deutschland wieder große Hitze, mit Temperaturspitzen von bis zu 40 Grad. Damit könnten die gerade erst aufgestellten Allzeit-Juni-Rekorde übertroffen werden. Doch die neue Woche bringt vorerst das Ende der Hitzewelle: Die Temperaturen gehen etwas zurück.
n-tv.de: Am heutigen Siebenschläfertag scheint auch die große Hitze erst einmal gebannt. Bleibt das so?
Björn Alexander: Leider nicht. Denn am Wochenende kommt die heiße Saharaluft von Frankreich aus wieder zu uns zurück. Damit könnten am Sonntag sogar die gestern aufgestellten Rekorde neuerlich wackeln. Denn die Spitzenwerte können im Südwesten sowie rund um Berlin nochmals bis 39, vielleicht sogar 40 Grad erreichen.
Welcher Rekord ist denn seit gestern eigentlich zu schlagen?
Amtlich bestätigt, also im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes, waren es in Coschen in Brandenburg 38,6 Grad. So heiß war es im Juni noch nie. Auch im Südwesten war es mit bis zu 38,4 Grad ganz nahe am Allzeit-Juni-Rekord. Nimmt man noch das private Meteogroup-Messnetz hinzu, so liegen die Werte sogar noch darüber. In Spitzen wurden in Guteborn in der Lausitz 39,3 Grad gemeldet. Und während das für einen Juni schon ziemlich heftige Temperaturen sind, so geht es bei unseren französischen Nachbarn noch extremer zur Sache.
Wie heiß ist es dort?
In den kommenden zwei Tagen werden die Temperaturspitzen dort verbreitet um oder über 40 Grad erreichen. Stellenweise sind sogar 43 bis 44 Grad möglich. Das ist dort ein neuer Allzeit-Rekord. Und das im Juni.
Warum?
Weil derartige Temperaturen - ähnlich wie bei uns - normalerweise was für den Hochsommer sind, also Ende Juli bis in den August hinein. Das zeigt auch schon der Blick auf den bisherigen Juni-Rekord. Der stammte mit 38,5 Grad nämlich aus dem Jahr 1947, hatte also über 70 Jahre Bestand und ist vom deutschen Allzeit-Rekord fast 2 Grad entfernt (40,3 Grad aus dem August 2015).
Dann schauen wir doch mal auf den zweiten Teil der Hitzeschlacht: Wie sind die Details für unser Wochenende?
Am Samstag gibt es bei meist strahlendem Sonnenschein häufig schon wieder 30 bis 35 Grad, am Rhein bis 37 Grad. Lediglich an der Küste bleibt es bei 21 bis 27 Grad angenehmer.
Wie sieht es am Abend und in der Nacht zum Sonntag aus?
Es bleibt klar und lange warm. Besonders in den westlichen Landesteilen müssen Sie auch wieder mit einer tropischen Nacht mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad rechnen. Ansonsten kühlt es sich auf Tiefstwerte zwischen 18 und 14 Grad ab
Und dann beginnt die Rekordjagd erneut?
So ist es. Die Sonne dominiert und lässt die Temperaturen oftmals auf 33 bis 38 Grad ansteigen. Die Flussniederungen im Südwesten sowie Berlin und Umland könnten sogar auf 39 oder 40 Grad kommen. Neben der enormen Hitzebelastung müssen Sie in der derzeit meist klaren Luft und aufgrund des hohen Sonnenstandes mit einer großen bis sehr großen Sonnenbrandgefahr rechnen. Der UV-Index, der hierzulande im Gebirge maximal 11 erreichen kann, liegt derzeit oft bei 7 bis 10.
Wie geht es in der nächsten Woche weiter?
Am Montag steht bei uns ein Wetterwechsel an, der die Hitzewelle beendet. Mit einzelnen, teils kräftigen Gewittern kühlt es sich im Norden auf 20 bis 25, im Süden auf 26 bis 32 Grad ab. Der Dienstag wird wieder freundlicher und nur an den Alpen gewittrig. Die Temperaturen gehen hierbei sogar nochmals zurück und bringen es auf 17 bis 23 Grad im Norden und 24 bis 28 Grad im Süden.
Heißt das Ende der Hitze auch, dass es mehr Regen geben wird? Schließlich ist es mancherorts schon wieder sehr trocken.
Ergiebige Regenlagen sind vorerst nicht in Sicht. Denn von lokalen Schauern mal abgesehen wird nicht viel passieren. Dementsprechend steigt die Waldbrandgefahr weiter an. Und auch an den Flüssen zeigen sich zum Teil erste Folgen des ausbleibenden Regens. An der Elbe wird beispielsweise schon wieder Niedrigwasser gemeldet.