Panorama

"Mondlandung" des "free solo" Honnold bezwingt "El Capitan"

Honnold nach seiner fast vierstündigen Klettertour.

Honnold nach seiner fast vierstündigen Klettertour.

(Foto: AP)

Es ist die Königsdisziplin unter den Kletterern: das "free solo", das Klettern ohne jede Sicherung oder Hilfsmittel. Alex Honnold ist ein Star der Szene, nun schreibt er mit einem besonderen Klettergang Geschichte.

Ohne jegliche Sicherung oder Hilfsmittel hat Freikletterer Alex Honnold die berüchtigte Steilwand "El Capitan" im US-Nationalpark Yosemite bezwungen. Die knapp 1000 Meter hohe Wand gilt als eine der schwierigsten Kletterrouten der Welt. Der aus Kalifornien stammende 31-Jährige legte die Strecke nach Angaben des Magazins "National Geographic" am Samstag im sogenannten "free solo" in drei Stunden und 56 Minuten zurück.

Mehr als ein Jahr hatte Honnold an verschiedenen Steilwänden in den USA, China, Europa und Marokko geübt und nur einen kleinen Kreis von Freunden und Kletter-Kollegen in seine Pläne eingeweiht. "So aufgeregt, heute meinen Traum zu verwirklichen", schrieb Honnold auf Twitter.

Es war Honnolds zweiter Free-Solo-am "El Capitan". Im vergangenen November war er der "FAZ" zufolge schon einmal in die Wand eingestiegen. Damals entscheid er sich aber nach einer Stunde dafür, das Vorhaben abzubrechen, weil sich die Bedingungen für ihn nicht richtig anfühlten.

Die Frage, weshalb er mit dem sicherungsfreien Klettern begonnen hat, erklärte Honnold einmal mit mangelndem Selbstbewusstein. Weil er meinte, zu schlecht zu sein, habe er sich nicht getraut, andere Kletterer zu bitten, ihn ans Seil zu nehmen.

"Dies ist die "Mondlandung" des free solo", sagte Kletter Tommy Caldwell dem "National Geographic" zufolge nach der erfolgreichen Aktion vom Samstag. Dem Aufstieg gingen sorgfältige Vorbereitungen voraus - nur ein einziger Fehltritt kann über Leben und Tod entscheiden. Honnold prägte sich vorab exakte Platzierungen von Händen und Füßen an den einzelnen Abschnitten ein und führte Buch über seine Leistung bei jedem Klettergang.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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