Panorama

Regelmäßige Treffen in Parks Hunderte feiern illegale Partys in Berlin

Hunderte Jugendliche feiern und trinken trotz Corona zusammen - so wie hier in der Berliner Hasenheide.

Hunderte Jugendliche feiern und trinken trotz Corona zusammen - so wie hier in der Berliner Hasenheide.

(Foto: picture alliance/dpa)

Angesichts geschlossener Clubs finden Feiernde offenbar schon lange in Berliner Parks eine neue Heimat. Zum Teil seit März sollen sich junge Menschen zu Hunderten treffen und ohne Abstand oder Maske Partys feiern. Die Polizei kann dem risikoreichen Partyspaß nur teilweise Einhalt gebieten.

Schon seit Wochen gibt es in Berliner Parks Medienberichten zufolge regelmäßig Partys mit Hunderten Besuchern. Ganz vorne mit dabei ist demnach die Hasenheide. Aufnahmen des RBB zeigen Feiernde vom Wochenende ohne Masken, die in dem Neuköllner Park dicht gedrängt tanzen. Sie verstoßen damit sowohl gegen die Abstandsregel als auch die geltenden Kontaktbeschränkungen, die in Berlin nur Treffen von zwei Haushalten oder bis zu fünf Personen erlauben.

Die Party von Freitagnacht soll keine Ausnahme sein. Wie der RBB berichtet, treffen sich im weitläufigen Volkspark Hasenheide bereits seit Wochen regelmäßig Hunderte Menschen zum Feiern. "Corona ist hier in der Hasenheide eigentlich seit März schon kein Ding mehr", verrät ein Teilnehmer dem Sender. In dem Bericht heißt es, die Polizei sei zwar schon mehrfach zu den Partys ausgerückt. Verhindern konnten sie weitere Zusammentreffen aber offenbar nicht.

Auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag habe die Polizei mehrfach Feiernde aus der Hasenheide vertreiben müssen, berichtet der "Tagesspiegel". In der Nacht zuvor sei es außerdem an einer Straßenecke nahe dem Mauerpark in Prenzlauer Berg zu einer Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen. Die Jugendlichen sollen dann in den Park geflüchtet sein, wo sich etwa 250 weitere Personen aufgehalten hätten. Das Blatt verweist außerdem auf einen Vorfall vom vorletzten Wochenende, als sich im Gleisdreieckpark fast 500 Jugendliche zum Feiern getroffen haben. Als die Polizei Platzverweise erteilte, reagierten die Partygäste teilweise mit Steinwürfen auf die Beamten.

Die Zusammenkünfte erinnern an die Schlauchboot-Party am Berliner Landwehrkanal Anfang Juni. Damals kamen geschätzt 3000 Menschen zusammen. Was ein Protest gegen die sterbende Clubszene in Corona-Zeiten sein sollte, eskalierte zu einem riesigen Rave, den die Polizei schließlich beenden musste.

Angesprochen auf das Feiern ohne Abstand sagte ein Teilnehmer der Hasenheide-Party dem RBB: "Am Ende ist man irgendwie Mensch, man ist jung und man hat nur diese Zeit, der Sommer geht flöten ... und dann macht man Sachen, die vielleicht nicht ganz so klug sind."

Bisher befindet sich die in Berlin gemeldete Zahl der Neuinfektionen im moderaten, jedoch steigenden Bereich. Seit Ende Mai zeigt sich ein stärkerer Zuwachs der Infektionszahlen. Dieser wurde unter anderem auf einen Ausbruch in einem Neuköllner Wohnblock zurückgeführt. Aber auch andere Bezirke haben am Wochenende im Vergleich zu anderen Stadtteilen höhere Neuinfektionen gemeldet, zum Beispiel Mitte und Spandau. Bisher wurden in Berlin im Juni 787 Fälle gemeldet, 13 Menschen sind diesen Monat bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Quelle: ntv.de, ibu

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