73-Jähriger hofft auf Gnade Idaho will Mörder nach 50 Jahren Haft hinrichten
25.02.2024, 15:24 Uhr Artikel anhören
Seit 1981 wartet Thomas Eugene Creech im Idaho Maximum Security Gefängnis auf seine Hinrichtung. Diese will der Staat am Mittwoch vollstrecken.
(Foto: picture alliance / Newscom)
Seit 1974 sitzt ein verurteilter Serienmörder in Idaho im Gefängnis, die meiste Zeit davon im Todestrakt. Nun plant der US-Bundesstaat, das Urteil per Giftspritze zu vollstrecken. Gefängnismitarbeiter und ein Richter stellen sich hinter sein Gnadengesuch.
Ein Häftling im US-Staat Idaho soll nach knapp 50 Jahren im Gefängnis hingerichtet werden. Der 73-Jährige soll am Mittwoch (Ortszeit) mit der Giftspritze getötet werden. Thomas Eugene Creech befindet sich seit 1974 in Haft. Weil er einen Mithäftling ermordet haben soll, wurde er 1981 zur Todesstrafe verurteilt. Seit knapp 43 Jahren sitzt Creech deshalb im Todestrakt und gehört zu den am längsten inhaftierten Häftlingen der USA.
Ursprünglich ist Creech wegen fünf Morden in drei US-Staaten verurteilt worden. Er wird zudem verdächtigt, mindestens sechs weitere Morde begangen zu haben. Im Gefängnis Idaho Maximum Security Institution ist er heute allerdings als allgemein artiger, in die Jahre gekommener Häftling bekannt, der Poesie mag. Gefängnismitarbeiter und der Richter, der ihn zum Tode verurteilt hatte, haben sich hinter ein Gnadengesuch Creechs gestellt. Mit diesem scheiterte er jedoch zuletzt.
Serienmörder im Gefängnis alt geworden
"Einige unserer Gefängnisbeamten sind mit Tom Creech aufgewachsen", teilte der Direktor der Gefängnisbehörde von Idaho, Josh Tewalt, mit. Eine Mitarbeiterin im Todestrakt des Gefängnisses sagte im Januar, sie könne sich das Leid nicht vorstellen, das Creech anderen Menschen zugefügt habe. Doch er sei heute ein Mensch, der einen positiven Beitrag für seine Gemeinde leiste.
Creechs Anwälte haben in den vergangenen Monaten bei mehreren Gerichten Berufung gegen die Hinrichtung eingelegt. Sollte Creech tatsächlich am Mittwoch getötet werden, wäre es die erste Hinrichtung in Idaho seit zwölf Jahren. Die Anwälte verwiesen darauf, dass sich der US-Staat weigere anzugeben, wo das bei der Hinrichtung zu verwendende Medikament herkomme. Das sei ein Verstoß gegen die Rechte von Creech. Ein dreiköpfiges Richtergremium eines Berufungsgerichts wies am Freitag das Argument zurück, der Häftling solle nicht hingerichtet werden, weil er von einem Richter statt einer Jury verurteilt worden sei.
Wie viele Menschen Creech ermordete, bevor er 1974 in Idaho ins Gefängnis kam, ist unklar. Es gibt Schwankungen bei der offiziellen Schätzung, aber die Behörden gehen in der Regel von elf Fällen aus.
Quelle: ntv.de, gri/AP