Panorama

99 Jahre Haft in Alaska Falscher Millionär stiftet Frau zu Mordkomplott an

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Brehmer soll im Prozess keine Reue gezeigt haben.

Brehmer soll im Prozess keine Reue gezeigt haben.

(Foto: AP)

Ein Gericht in Alaska verurteilt eine junge Frau, weil sie ihre Freunde zu einem Mord angestachelt hat. Die Angeklagte wurde zuvor jedoch selbst über das Internet zu der Tat angestiftet - mit einer vorgetäuschten Aussicht auf Millionen.

Eine Frau aus dem US-Bundesstaat Alaska ist zu 99 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie im Jahr 2019 den Mord an ihrer besten Freundin organisiert hat. Nach Auffassung des Gerichts wurde sie wiederum von einem Mann, den sie online kennengelernt hatte, zu der Tat angestiftet. Das berichten mehrere Medien.

Die heute 23-jährige Denali Brehmer aus Anchorage lernte zunächst im Internet einen Mann kennen, mit dem sie eine Online-Beziehung führte, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der gab sich als ein Millionär namens Tyler aus und bot ihr mindestens neun Millionen Dollar an, um jemanden zu töten. Als Beweis sollte sie Fotos und Videos von dem Mord machen, heißt es. Bei "Tyler" handelte es sich demnach jedoch um keinen Millionär, sondern um den 25-jährigen Darin Schilmiller aus dem Bundesstaat Indiana.

Laut Anklageschrift willigte Brehmer ein, den Mord zu begehen. Demnach überredete sie vier Freunde dazu, sich ihr anzuschließen, darunter zwei Minderjährige. Gemeinsam sollen sie ihr späteres Opfer bestimmt haben: Cynthia Hoffman, eine 19-jährige Frau mit einer geistigen Behinderung. Hoffmans Eltern sagten laut "Daily Mail", ihre Tochter und Brehmer seien "beste Freundinnen" seit Schulzeiten gewesen. Die Gruppe habe die Tat gemeinsam geplant, die Belohnung hätte später geteilt werden sollen.

Opfer in Hinterhalt gelockt

Die Anklage sieht es als erwiesen an, dass Brehmer und mindestens eine weitere Person aus der Gruppe, Kayden McIntosh, die 19-Jährige unter dem Vorwand einer Wanderung an den Eklunta River in Alaska gelockt haben. Dort hätten sie die Hände und Füße des Opfers mit Klebeband gefesselt. McIntosh habe ihr in den Hinterkopf geschossen, dann sei die Leiche in den Fluss geworfen worden.

Schilmiller gab der "Daily Mail" zufolge an, Brehmer habe ihm vor und nach Hoffmans Tod Bilder und Videos über die Messenger-App Snapchat gesendet. Laut einem Beamten hat Brehmer nach der Tat Hoffmans Eltern eine SMS geschickt, in der sie schrieb, die junge Frau in einem Park abgesetzt zu haben.

McIntosh hat die Tat gestanden, er wartet noch auf seinen Prozess. Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt sagte laut "New York Times", Brehmer habe vielleicht nicht den Abzug betätigt, ohne sie wäre der Mord aber nie passiert. Es sei eines der schwersten Verbrechen, die es in Alaska gebe.

Der Richter sagte, die Tat sei "tragisch und sinnlos" gewesen. Brehmer habe während des Verfahrens keine Reue gezeigt. Die Höhe der Strafe solle auch abschreckend wirken. Eine Todesstrafe gibt es in Alaska nicht. Schilmiller, der falsche Millionär, war zuvor bereits zu 99 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe er Brehmer zudem aufgefordert, ihm Kinderpornografie zu beschaffen. Diesbezüglich läuft gegen beide noch ein separates Verfahren.

Quelle: ntv.de, mdi

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