Raubkatze einst dort heimisch Indien beginnt mit Wieder-Ansiedlung von Geparden
12.03.2023, 19:14 Uhr Artikel anhören
Geparden-Weibchen in Tansania.
(Foto: IMAGO/imagebroker)
Geparden sind heute zumeist in Afrika anzutreffen, doch auch in Indien waren sie bis ins 20. Jahrhundert hinein heimisch. Auf dem Subkontinent beginnt nun ein Programm zur Wiederansiedlung der Raubkatze. Die Pläne sind ehrgeizig, es gibt aber auch Bedenken.
Mehr als 70 Jahre nach der Ausrottung von Geparden in Indien sind in dem Land zwei der Raubkatzen ausgewildert worden. "Beiden Geparden geht es gut", schrieb der indische Umweltminister Bhupender Yadav auf Twitter, nachdem Männchen Obaan und Weibchen Asha ihr Quarantäne-Quartier im Kuno-Nationalpark in Richtung Freiheit verlassen hatten.
Die beiden Geparden waren gemeinsam mit sechs Artgenossen im September aus Namibia nach Indien gebracht worden, nachdem das Oberste Gericht Indiens 2020 entschieden hatte, die Raubkatzen sollten versuchsweise wieder angesiedelt werden. Die Tiere wurden mit Senderhalsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungen verfolgen zu können.
Das letzte Tier der Unterart Asiatischer Gepard auf dem Subkontinent soll ein indischer Prinz 1947 erlegt haben. Im Jahr 1952 wurde die Spezies schließlich für ausgerottet erklärt. Das Wiederansiedlungsprogramm für die Afrikanischen Geparden, eine andere Unterart, ist für den indischen Präsidenten Nevandra Mori ein Prestigeprojekt. Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich um den weltweit ersten Versuch, Geparden gezielt über Kontinente hinweg umzusiedeln.
Weitere zwölf Geparden bereits im Land
Im vergangenen Monat waren zwölf weitere Geparden aus Südafrika zur Auswilderung in Indien eingetroffen. Insgesamt sollen in den nächsten zehn Jahren 100 weitere Tiere nach Indien übersiedelt werden, auch wenn einige Kritiker befürchten, dass die Tiere sich im neuen indischen Habitat nur schwer akklimatisieren und ihnen Leoparden im Nationalpark die Beute streitig machen könnten.
Geparden, eine der ältesten Großkatzenarten, sind vom Aussterben bedroht. Nur ungefähr 7000 Geparden leben Schätzungen zufolge noch in freier Wildbahn, die meisten von ihnen in Afrika. Sie sind die schnellsten Landsäugetiere der Welt. Geschwindigkeiten von jenseits der 100 Stundenkilometer werden für möglich gehalten, gemessen wurden bereits 93 km/h. Diese halten die Raubtiere aber nur ein bis zwei Sekunden durch.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP