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Söhne bleiben gern länger Jeder vierte 25-Jährige lebt noch bei den Eltern

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Laut dem Statistischen Bundesamt zogen Töchter überall in der EU, mit Ausnahme Maltas, früher aus als Söhne.

Laut dem Statistischen Bundesamt zogen Töchter überall in der EU, mit Ausnahme Maltas, früher aus als Söhne.

(Foto: picture alliance / dpa Themendienst)

In Deutschland verlassen die meisten jungen Erwachsenen das Elternhaus mit knapp 24 Jahren - deutlich früher als im EU-Durchschnitt. Dennoch lebt im vergangenen Jahr noch rund jeder vierte 25-Jährige im "Hotel Mama". Besonders Männern scheint das Ausziehen schwerzufallen.

Mehr als ein Viertel der jungen Erwachsenen lebt noch bei seinen Eltern. 28 Prozent der 25-Jährigen in Deutschland wohnten im vergangenen Jahr im elterlichen Haushalt, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilte. "Der Anteil ist seit dem Jahr 2020 nahezu gleichgeblieben", hieß es dazu. Insbesondere Söhne lassen sich mit dem Auszug etwas mehr Zeit: Von ihnen lebte noch jeder Dritte bei den Eltern (33 Prozent), bei den Töchtern dagegen nur gut jede fünfte (21 Prozent).

"Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt auch im fortschreitenden Alter bestehen", so die Statistiker. Mit 30 Jahren wohnten immerhin noch 13 Prozent der jungen Männer als Kind mit im Elternhaushalt, jedoch nur 6 Prozent der Frauen. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren reduzieren sich diese Anteile noch einmal deutlich: Mit 40 wohnten nur noch 5 Prozent der Männer und rund 2 Prozent der Frauen im "Hotel Mama".

Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat lag das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus in Deutschland im vergangenen Jahr mit 23,9 Jahren deutlich niedriger als im EU-Durchschnitt (26,3). "Noch früher ziehen Kinder in den nordeuropäischen Ländern von zu Hause aus", hieß es dazu. Mit 21,4 Jahren hatte Finnland das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark und Schweden (je 21,8 Jahre) verließen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh.

Höchster Wert in Kroatien

"Im Gegensatz dazu ist das Auszugsalter in den süd- und osteuropäischen Ländern vergleichsweise hoch", fanden die Statistiker heraus. Der höchste durchschnittliche Wert wurde mit 31,8 Jahren in Kroatien festgestellt. Aber auch in der Slowakei (31,0), in Griechenland (30,6) und Spanien (30,4) sowie Italien und Bulgarien (je 30,0) zogen Kinder spät bei den Eltern aus.

"Überall in der EU, mit Ausnahme Maltas, zogen Töchter früher aus als Söhne", hieß es weiter. In Deutschland beträgt das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus bei Frauen 23,1 Jahre und bei Männern 24,7. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind es bei Frauen 25,4 Jahre und bei Männern 27,2 Jahre.

Quelle: ntv.de, lno/rts

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