Panorama

Es wird ungemütlichJetzt kommt der Herbst

17.09.2015, 15:22 Uhr
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Nun kommt der Herbst: Für die nächste Woche sagen Experten kühlere Temperaturen voraus. (Foto: dpa)

Nun müssen wir uns wohl endgültig vom Sommer verabschieden. Denn die Temperaturen in der nächsten Woche sollen kühler werden, der Herbst naht. Doch n-tv Meteorologe Björn Alexander macht auch ein bisschen Hoffnung.

Nun müssen wir uns wohl endgültig vom Sommer verabschieden. Denn die Temperaturen in der nächsten Woche sollen kühler werden, der Herbst naht. Doch n-tv Meteorologe Björn Alexander macht auch ein bisschen Hoffnung.

n-tv.de: Das Spätsommerwetter hat in einigen Landesteilen ja noch mal Temperaturen bis 30 Grad gebracht. Wie ungewöhnlich ist das zu dieser Jahreszeit?

Björn Alexander: Solche Temperaturen von 25 bis 30 Grad sind für den September nicht allzu ungewöhnlich. Selbst Anfang Oktober hat es in der Vergangenheit stellenweise Werte von über 30 Grad gegeben.

Also müssen wir den Spätsommer in den nächsten Wochen noch nicht ganz abschreiben?

Nein. Jedoch zeigen unsere Wettermodelle vorerst einmal eher in Richtung Herbst. Die kommenden Tage bringen uns meistens nur noch zwischen 15 und 22 Grad. Dafür wird es deutlich ruhiger, denn der ehemalige Tropensturm "Henri", der für das teils stürmische und gewittrige Wetter bei uns verantwortlich war, zieht nun endgültig ab.

Ein "Ex-Tropensturm" in Europa?

Es kommt gar nicht so selten vor, dass ehemalige Tropenstürme oder sogar Ex-Hurrikans in unsere Breiten kommen. Zwar haben sie ihre tropischen und extremen Wettererscheinungen verloren, für intensive Ereignisse wie Sturm- oder Orkanböen sorgen sie aber trotzdem häufig noch. Und manchmal sind sie beispielsweise auch das Zünglein an der Waage, wenn es um durchgreifende Wetterumstellungen geht.

Das klingt sehr spannend. Wie war denn der Weg von "Henri"?

Gebildet hat sich der Sturm aus massiven Gewitterkomplexen am 10. September unweit der Bermudas. Von dort aus zog das Sturmtief nordwärts an Neufundland vorbei. Am 12./13. September hatte es die tropisch warmen und energieliefernden Gewässer bereits verlassen und wurde maßgeblich angetrieben von den Luftströmungen in der höheren Atmosphäre. Diese führt die Tiefdruckgebiete ostwärts über den Atlantik in Richtung Europa. Am vergangenen erreichte "Henri" dann das europäische Festland und verlagerte sich von dort aus bis zur Nordsee. Vor allem Frankreich wurde dabei hart getroffen, während sich das Hauptsturmfeld hierzulande glücklicherweise etwas abgeschwächt hatte.

Wie schlimm war es denn in Frankreich?

Dort wurden Spitzenböen bis etwa 140 Kilometer pro Stunde gemessen. Das entspricht ungefähr der Größenordnung unseres Pfingstunwetters 2014. Sicherlich wird sich noch der ein oder andere an die schlimmen Bilder aus dem vergangenen Jahr erinnern, vor allem in Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen. Noch heftiger dürften allerdings die Winde gewesen sein, die am vergangenen Mittwoch im Westen Frankreichs ein Tornado mit sich gebracht hat. Dieser zerstörte dort etliche Häuser.

Zurück zu unserem Wetter: wie wird denn das Wochenende?

Der Samstag dürfte im Osten noch lange freundlich und trocken bleiben. Im übrigen Land ist es wechselhafter und im Tagesverlauf breiten sich von Westen her Schauer aus. Dabei erreichen die Temperaturen mit der meisten Sonne im Osten 21 bis 23 Grad. Ansonsten sind es 15 bis 20 Grad.

Wie geht es am Sonntag weiter?

Das Gros der Wolken mit zeitweiligem Regen wird sich am Alpenrand beziehungsweise südlich der Donau halten. Dort sind dann auch nicht mehr als 13 bis 15 Grad drin. Im restlichen Deutschland bleibt es eher unbeständig mit ein paar Stunden Sonne. Auch einzelne Schauer sind möglich, wobei diese seltener sein werden als am Samstag. Die Temperaturen betragen 15 bis 21 Grad.

Wie wird das Wetter in der nächsten Woche?

Es dürfte kühler werden. Von Montag bis Mittwoch werden es herbstliche 13 bis 19 Grad. Ab der Wochenmitte steigen aus heutiger Sicht die Chancen auf mehr Wärme. Aber das ist eben noch lange hin und deswegen eine unsichere Vorhersage.

Quelle: ntv.de

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