Mord bei Demo in CharlottesvilleJury fordert lebenslang für US-Neonazi

Mit seinem Auto rast ein US-Neonazi im August 2017 in eine Gruppe von Demonstranten. Eine 32-jährige Frau verliert dabei ihr Leben. Ein Geschworenengericht spricht von Mord und empfiehlt ein Leben hinter Gittern.
Ein Geschworenengericht will einen 21-jährigen Neonazi für den Mord an einer Demonstrantin in der US-Stadt Charlottesville lebenslang ins Gefängnis schicken. Konkret empfiehlt die Jury für James Fields eine lebenslange Haftstrafe plus 419 Jahre und eine Geldstrafe von 480.000 US-Dollar, wie US-Medien berichten. Der zuständige Richter Richard Moore werde am 29. März über das Strafmaß entscheiden.
Fields war im August 2017 am Rande eines Aufmarschs von Rechtsextremisten in Charlottesville mit seinem Wagen in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast. Dabei wurde eine 32-jährige Frau getötet, mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Fields wurde kurz nach der Tat festgenommen.
Der 21-Jährige hatte in dem knapp zweiwöchigen Prozess auf unschuldig plädiert. Seine Verteidiger argumentierten, ihr Mandant sei in Panik gewesen und habe "um sein Leben gefürchtet".
Der Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassisten in Charlottesville hatte auch international für Schlagzeilen gesorgt - vor allem deshalb, weil US-Präsident Donald Trump kurz danach das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten gleichsetzte und von "Gewalt auf vielen Seiten" gesprochen hatte.
Der 21-Jährige war aus seiner Heimatstadt Maumee im Bundesstaat Ohio nach Charlottesville gefahren, um an dem Marsch unter dem Motto "Unite the Right Rally" (Kundgebung zur Vereinigung der Rechten) teilzunehmen. Auf im Prozess gezeigten Videoaufnahmen beteiligt sich Fiels an rassistischen, antisemitischen und homophoben Sprechchören. Auf anderen Videos war zu sehen, wie Fields sein Auto anhielt, zurücksetzte und dann in die Gruppe von Gegendemonstranten raste.
Hinweis: In der ersten Version der Meldung hieß es, James Fields sei bereits verurteilt worden. Das ist nicht korrekt. Die Jury hat lediglich ein Strafmaß empfohlen. Der zuständige Richard kann eine niedrigere Strafe verhängen, nicht aber ein höhere.