Panorama

Verschollener Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub könnte bald für tot erklärt werden

Das Amtsgericht Köln hat nun eine Frist gesetzt, bis zu der sich der Verschollene melden muss oder Hinweise zu seinem Verbleib zu erbringen sind.

Das Amtsgericht Köln hat nun eine Frist gesetzt, bis zu der sich der Verschollene melden muss oder Hinweise zu seinem Verbleib zu erbringen sind.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Seit dem Verschwinden des Tengelmann-Chefs Haub vor drei Jahren schwelt in der Familie ein Streit um das Erbe und die Macht in der Firma. Nach einigem Hin und Her will die Familie ihn nun für tot erklären lassen. Das Amtsgericht Köln hat diesen Schritt nun eingeleitet. Mit einem interessanten Detail.

Exakt drei Jahre, ein Monat und fünf Tage nachdem Karl-Erivan Haub am 7. April 2018 das letzte Mal lebend von einer Überwachungskamera am Klein Matterhorn in Zermatt aufgenommen wurde, könnte er am 12. Mai 2021 offiziell für tot erklärt werden. Bislang wurde keine Leiche gefunden und genau dieser Umstand brachte viel Unruhe in die Familie.

Ehefrau Katrin Haub sowie die gemeinsamen Zwillinge Viktoria und Erivan weigerten sich lange, eine Todeserklärung zu unterzeichnen. Denn neben der emotionalen Last geht es auch um viel Geld: Im Falle von Karl-Erivans Tod wird für seine Erben sowohl die deutsche als auch die amerikanische Erbschaftssteuer fällig. Im Raum stehen Summen in Höhe von bis zu 800 Millionen Euro. Christian Haub, Karl-Erivan’s Bruder und inzwischen der neue Konzernlenker, befürwortete den Schritt hin zu Todeserklärung schon länger.

Nun herrscht offensichtlich in diesem Punkt eine gewisse Einigkeit, denn aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Köln geht hervor, dass sowohl Katrin Haub und ihre Kinder, als auch Christian Haub das Aufgebot im Todeserklärungsverfahren erlassen haben. Nicht erwähnt wird Georg Haub, ein weiterer Bruder.

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Das sogenannte Aufgebot soll dem Verschollenen Karl-Erivan selbst, oder jeder anderen Person, die Hinweise über seinen Verbleib haben könnte, die Gelegenheit geben, sich beim Amtsgericht Köln zu melden. Zu diesem Zwecke wird das Aufgebot im "Bundesanzeiger" und im "Kölner Stadt-Anzeiger" veröffentlicht und im Gericht ausgehängt. Sollten bis zum 12. Mai 2021 keine stichhaltigen Informationen über den Verbleib des Milliardärs eingehen, kann er für tot erklärt werden.

Interessant ist daher, was in den kommenden Wochen passiert. RTL-Recherchen öffnen die Möglichkeit, dass Haub möglicherweise nicht in Zermatt ums Leben gekommen sein könnte. Sollten daher bis zu der vom Gericht genannten Frist Hinweise auf den Verbleib Haubs eingehen, wird das Gericht ihnen im Rahmen einer Amtsermittlungspflicht gegebenenfalls nachgehen.

Quelle: ntv.de, ntv

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