"Sind an der Belastungsgrenze" Klinik sendet Hilferuf mit roten Fenstern
01.12.2021, 11:25 Uhr
Das rote Licht ist in den Zimmern eigentlich zur Therapieunterstützung und Raumgestaltung gedacht.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Bundesland Bayern ist besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. In der Stadt Rosenheim ist das Krankenhaus nach eigenen Angaben bereits an der "absoluten Belastungsgrenze". Mit rotem Licht will die Belegschaft auf die angespannte Situation aufmerksam machen.
Aus dem Klinikum Rosenheim in Bayern hat die Belegschaft einen farbigen Hilferuf gesendet: Die Pflegekräfte von zwei Intensivstationen des Romed Klinikums Rosenheim schalteten am Dienstagabend die LED-Lampen auf rotes Licht - wie seit Tagen beim Schichtwechsel am frühen Abend.
Die individuell in unterschiedlichen Farben einstellbaren LED-Lichtleisten in den Patientenzimmern der Intensivstationen seien eigentlich zur Therapieunterstützung und Raumgestaltung gedacht, teilte das Romed Klinikum mit. Aufgrund der prekären und angespannten Situation in den Kliniken wolle das Intensiv-Team ein Zeichen setzen und habe deshalb abends in allen Zimmern die Lampen auf die Alarmfarbe gestellt. "Das ist ein Hilferuf nach außen. Die Kliniken sind an der absoluten Belastungsgrenze und es werden dringend Pflegekräfte und Intensivärzte gebraucht, die uns unterstützen", sagte der kaufmännische Leiter des Klinikums, Max von Holleben, laut Mitteilung.
In Bayern bewegt sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiterhin auf einem hohen Niveau. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab heute Morgen 12.409 Neuinfektionen für den Freistaat an. In ganz Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem RKI zufolge binnen eines Tages 67.186 Ansteckungen. Die bayernweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 589,3 - in ganz Deutschland bei 442,9.
Die höchste Inzidenz unter den Regionen im Freistaat weist demnach der Landkreis Rottal-Inn mit 1233,2 aus. Dahinter folgen die Landkreise Freyung-Grafenau (1186,9), Rosenheim (1103,8) und Mühldorf (1025,0). Die Hospitalisierungsinzidenz liegt nach RKI-Angaben in Bayern bei 8,1. Pro 100.000 Einwohner gab es also statistisch innerhalb von sieben Tagen 8 Patienten, die wegen Corona in ein Krankenhaus aufgenommen wurden. Allerdings basieren die Angaben auf unvollständigen Daten, da laufend mit Nachmeldungen zu rechnen ist. Laut Schätzwert liegt die Hospitalisierungsinzidenz im Freistaat bei 15,44.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa