Panorama

Debatte in SüdafrikaKommission kippt Jungfrauen-Stipendien

18.06.2016, 13:57 Uhr
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(Foto: picture-alliance/ dpa)

In Südafrika gibt es Schulstipendien speziell für Jungfrauen. Bis jetzt – nun kippt die Kommission für Gleichberechtigung die Praxis, bei der junge Frauen regelmäßig ihre Unberührtheit nachweisen müssen. Das sorgt für Proteste von Rechts.

Die südafrikanische Kommission für Gleichberechtigung hat Stipendien für den Schulbesuch speziell für Jungfrauen für verfassungswidrig erklärt. Die Kommission bewertet die Stipendien als diskriminierend, weil sie das Recht auf Gleichberechtigung und Privatsphäre verletzten, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten.

Die Kommission für kulturelle, religiöse und sprachliche Rechte wiederum kritisierte die Entscheidung am Samstag. Jungfräulichkeitstests seien ein kulturelles Recht, sagte der Vorsitzende Thoko Mkhwanazi-Xaluva dem Sender eNCA. Der südafrikanische Bezirk Uthukela in der Provinz KwaZulu-Natal hatte im Januar die Jungfrauen-Stipendien ausgelobt.

Damit die Schulgebühren und andere Kosten bis zum Abitur übernommen werden, müssen die Mädchen in regelmäßigen Abständen nachweisen, dass sie weiterhin Jungfrauen sind. Menschenrechtler hatten die Einführung der Stipendien scharf kritisiert. Der Bezirk hat nun 60 Tage Zeit, um auf die Entscheidung der Kommission für Gleichberechtigung zu reagieren.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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