Nürnberger müssen nicht frieren Kraftwerk meldet nach Feuer Entwarnung
09.02.2021, 20:10 Uhr
Brand gelöscht, Heizleistung nicht massiv gestört: 15.000 Nürnberger müssen nicht mehr zittern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mitten in einem historischen Wintereinbruch brennt ein Nürnberger Kraftwerk. 15.000 Menschen droht eine eiskalte Nacht. Pünktlich zum Abend bekommt die Stadt die Wärmeversorgung in den Griff. Die Menschen müssen nun nicht mehr ins Hotel ausweichen, eine warme Decke sollte reichen.
Nach dem Brand in einem Nürnberger Großkraftwerk sollen die Menschen in den zwei betroffenen Stadtteilen nicht frieren müssen. Die Wärmeversorgung sei stabil, teilte die Stadtverwaltung am Abend mit. "Es wird nach jetzigem Stand eine etwas kältere Nacht sein, aber keine frierende Nacht", sagte ein Sprecher des Energieversorgers N-Ergie. Demnach reicht die Leistung auch für die kältesten Stunden der Nacht zwischen vier und sechs Uhr morgens aus, für die frostige Minusgrade erwartet werden.
In Bayerns zweitgrößter Stadt ist ein Kraftwerk nach einem Großbrand ausgefallen. Etwa 15.000 Menschen sind davon betroffen. Die Stadt Nürnberg hat den Katastrophenfall ausgerufen und die Bürger in den zwei Stadtteilen Röthenbach und Gebersdorf gewarnt, dass ihre Heizungen nur noch eingeschränkt funktionieren. In einigen Wohnblocks könnten die Temperaturen demnach auf zehn bis fünfzehn Grad sinken.
Nun sieht es nach Angaben des Wärmeversorgers so aus, als ob es in den Häusern doch nicht ganz so kalt werden würde. "Voll aufdrehen sollte man die Heizung allerdings nicht", sagte der Sprecher.
Aus noch ungeklärter Ursache brannte es am späten Montagnachmittag in dem vom Konzern Uniter betriebenen Kraftwerk Franken. Die Feuerwehr konnte mit bis zu 120 Einsatzkräften das Feuer nach etwa fünf Stunden löschen. Bis dahin richtete es aber erhebliche Schäden in dem betroffenen Kesselhaus von Block eins des Kraftwerks an.
Überwältigende Hilfsbereitschaft
N-Ergie-Vorstandschef Josef Hasler sagte, es werde einige Zeit brauchen, bis das Kraftwerk wieder voll in Betrieb gehen könne. "Ich gehe davon aus, dass das nicht innerhalb der nächsten 14 Tage repariert ist." Ziel sei, die fehlende Leistung nun durch die mobilen Heizzentralen zu kompensieren.
Neben dem glimpflichen Ausgang bietet der Vorfall noch in einem weiteren Punkt Anlass zur Freude: Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König sprach von einer überwältigenden Hilfsbereitschaft anderer Energieversorger und Kommunen, um für Ersatzgeräte zu sorgen. "Die Hilfsbereitschaft ist wirklich gigantisch, das freut uns sehr", sagte der CSU-Politiker.
An den Hilfsangeboten beteiligten sich demnach auch die Nürnberger Hotels. Bewohner der betroffenen Stadtteile hätten dort zu vergünstigten und von der Stadt bezuschussten Preisen in Hotelzimmern unterkommen und damit für 40 Euro pro Nacht Zimmer bekommen können, hieß es. Zur Wärmegarantie gesellte sich also noch ein preiswertes Urlaubsgefühl inmitten von Winterchaos und Corona-Lockdown.
Quelle: ntv.de, mau/dpa