Spektakulärer Raub in ParisKunstdieb muss acht Jahre in Haft

2010 werden in Paris Meisterwerke von Picasso, Matisse, Modigliani, Braque und Léger gestohlen. Seitdem sind die Bilder verschwunden, der Dieb wird jetzt dennoch verurteilt.
Fast sieben Jahre nach einem spektakulären Kunstraub in Paris ist der Dieb zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Pariser Strafgericht verurteilte zudem zwei Hehler zu sechs und sieben Jahren Gefängnis. Der Dieb hatte gestanden, 2010 im Pariser Museum für Moderne Kunst fünf Meisterwerke entwendet zu haben.
Es handelte sich um "Le pigeon aux petits pois" ("Taube mit grünen Erbsen", 1912) von Pablo Picasso, "La Pastorale" ("Pastoral", 1905) von Henri Matisse, "La femme à l'éventail" ("Frau mit Fächer - Lunia Czechowska", 1919) von Amedeo Modigliani, "L'olivier près de l'Estaque" ("Der Olivenbaum bei L'Estaque", 1907) von Georges Braque sowie "Nature morte aux chandeliers" ("Stilleben mit Kerzen", 1922) von Fernand Léger. Die Bilder zählten zur ständigen Ausstellung des Museums, einer der wichtigsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa.
Für den Diebstahl hatten die Täter lediglich eine Scheibe einschlagen und ein Vorhängeschloss knacken müssen. Der Verlust der Bilder war erst am Morgen einem Mitarbeiter aufgefallen. Die drei Männer sollen zusammen zudem eine Strafe in Höhe von 104 Millionen Euro an die Stadt Paris zahlen, der die Sammlung gehört. Das entspricht in etwa dem Wert der bis heute verschollenen Werke. Einer der Hehler gab im Prozess an, er habe die Gemälde zerstört. Das glauben ihm die Ermittler allerdings nicht.
De facto sind die berühmten Gemälde jedoch unverkäuflich, da sie auf dem Kunstmarkt nicht gehandelt werden können, ohne Aufsehen zu erregen. Deshalb nehmen die französischen Ermittler an, dass es sich um einen Auftragsdiebstahl handelte. Reiche Kunstsammler könnten den Diebstahl demnach in Auftrag gegeben haben, um ihre Sammlungen zu erweitern und die Bilder dann wegzuschließen.