"28-facher Mordversuch"Lebenslange Haft für BVB-Bomber gefordert

Im Frühling 2017 zündet Sergej W. am Mannschaftsbus von Borussia Dortmund mehrere Bomben. Laut Anklage handelt er aus Habgier, heimtückisch und mit gemeingefährlichen Mitteln. Dafür soll er lebenslänglich hinter Gitter.
Im Prozess um den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die Staatsanwaltschaft vor dem Dortmunder Schwurgericht lebenslange Haft für den Angeklagten beantragt. Anklagevertreter Carsten Dombert wertete das Attentat vom 11. April 2017 als Mordversuch in 28 Fällen.
Der in Russand geborene Deutsche Sergej W. hat zugegeben, bei der Abfahrt des Busses am Teamhotel "L'Arrivee" im Dortmunder Süden drei selbst gebaute Sprengsätze gezündet zu haben. Bei der Explosion drangen Metallsplitter in den Bus ein. Der damals für den BVB aktive Verteidiger Marc Barta und ein Polizist wurden verletzt.
Zehn Tage nach dem Anschlag wurde Sergej W. in Baden-Württemberg verhaftet. Nach Ansicht der Ermittler hatte er aus Habgier gehandelt. Er wollte erreichen, dass der Kurs der BVB-Aktie sinkt. Er selbst hatte eine Woche zuvor Optionsscheine für mehr als 26.000 Euro gekauft, mit denen er dann an der Börse auf den fallenden Kurs spekulierte. Wäre der Plan des 28-Jährigen aufgegangen, hätte er laut Anklage auf diese Weise eine halbe Million Euro verdient. Tatsächlich aber soll er nur ein Plus von 6000 Euro gemacht haben.
Das Urteil gegen Sergej W. will das Gericht am 27. November sprechen. Vorher werden seine zwei Verteidiger ihre Plädoyers halten.