Panorama

Vater und Söhne vor Gericht Leichen mit Kettensägen zerlegt

Der angeklagte Vater wird zusammen mit seinen Söhnen von Justizwachtmeistern bewacht.

Der angeklagte Vater wird zusammen mit seinen Söhnen von Justizwachtmeistern bewacht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Drei Morde, drei Angeklagte - im baden-württembergischen Ellwangen stehen ein Vater und seine beiden Söhne vor Gericht. Sie sollen zwei Partner der Tochter und einen weiteren Mann getötet haben. In Hand- und Fußfesseln beginnen sie ihren Prozess.

Unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Landgericht Ellwangen ein Mordprozess gegen drei Mitglieder einer Familie begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 55 Jahre alten Vater und seinen 33 Jahre und 31 Jahre alten Söhnen drei brutal ausgeführte Morde vor. Der Vater ist in allen drei Fällen, der ältere Sohn in zwei und der jüngere Sohn in einem Fall wegen Mordes angeklagt. Im Garten der Angeklagten in Sontheim an der Brenz fand die Polizei im Juni Leichenteile eines 59-jährigen Manns, der vermisst gemeldet worden war.

Die Angeklagten tragen Hand- und Fußfesseln.

Die Angeklagten tragen Hand- und Fußfesseln.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die in Hand- und Fußfesseln vorgeführten Angeklagten sind italienische Staatsbürger, die seit vielen Jahren in Baden-Württemberg leben. Die beiden Söhne wurden in Heidenheim geboren. Die Opfer sollen 2008, 2014 und 2019 jeweils erwürgt oder erdrosselt worden sein. Wie die Staatsanwaltschaft vor Gericht erklärte, wurden zwei Leichen mit Kettensägen zerteilt und verscharrt - eine davon an unbekannten Orten auf Sizilien, der Heimat des Familienvaters. Der Verbleib der dritten Leiche sei bislang ungeklärt. Die Opfer waren der Schwiegersohn des angeklagten Familienvaters, ein späterer Lebensgefährte seiner Tochter und ein Garagenbesitzer.

Abneigung gegen Liebhaber der Tochter

Der angeklagte Vater und seine Söhne verstecken ihre Gesichter mit Aktendeckeln.

Der angeklagte Vater und seine Söhne verstecken ihre Gesichter mit Aktendeckeln.

(Foto: picture alliance/dpa)

Laut Anklage soll der 55-Jährige den Ehemann der Tochter im Februar 2008 in einer angemieteten Garage erwürgt haben, weil er "gegen die Beziehung seiner Tochter zu dem türkischen Staatsangehörigen muslimischen Glaubens" gewesen sei. Im Oktober 2014 sollen der Vater und seine beiden Söhne den Lebensgefährten der Tochter erwürgt haben, weil er die Frau misshandelt habe. Gemeinsam mit dem älteren der beiden Söhne soll der Vater zudem im Mai 2019 den Besitzer der von ihm angemieteten Garage aus Habgier getötet haben. Der Vater und der ältere Sohn sollen das Opfer gezwungen haben, die Geheimnummer seiner Bankkarte zu verraten und Verträge über eine Geldzahlung von 130.000 Euro zu unterschreiben, um damit bei den Erben an Geld zu gelangen. Danach hob das Trio offenbar insgesamt 15.500 Euro vom Konto des Opfers ab.

Das Landgericht hat elf Verhandlungstage angesetzt. Am ersten Prozesstag gab das Gericht bereits einige rechtliche Hinweise zum Verfahren. So könnte einer der beiden Söhne mit einer Strafmilderung rechnen, weil er sich zu den Vorwürfen einlässt. Im Fall des zweiten Sohns könnte es lediglich um Beihilfe zum Mord gehen. Für den Nachmittag werden Aussagen beider Söhne erwartet. Ob der Vater ebenfalls aussagen würde, ist unklar. Mit den Urteilen wird kurz vor Weihnachten gerechnet.

Quelle: ntv.de, yla/dpa/AFP

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