Panorama

Mit viel Titan und Maske Lenin wird zu Darth Vader

Darth Vader aka Lenin oder umgekehrt.

Darth Vader aka Lenin oder umgekehrt.

(Foto: REUTERS)

In der Ukraine werden derzeit sämtliche Lenin-Denkmäler abgerissen, um die Spuren der Sowjetzeit zu tilgen. Das Denkmal in Odessa entgeht der Aktion, weil Lenin künftig als Sith-Lord daherkommt.

Kurz vor dem Start des neuen Teils der legendären Science-Fiction-Filmreihe "Star Wars" hat die dunkle Seite der Macht in der Ukraine zugeschlagen: Nach Plänen des Künstlers Alexander Milow wurde im südlichen Odessa eine Statue von Sowjetführer Wladimir Iljitsch Lenin in ein Abbild des Bösewichts Darth Vader verwandelt. "Mir gefiel die Idee nicht, die Statue zu zerstören", sagte Milow bei der Einweihung.

Das Monument auf einem Fabrikgelände in Odessa sollte eigentlich zerstört werden. Ein im Mai beschlossenes Gesetz sieht vor, dass in der Ukraine sämtliche Referenzen an die Zeit unter Sowjetherrschaft aus der Öffentlichkeit getilgt werden sollen - etwa Statuen, Orts-, Straßen- und Fabriknamen. Landesweit wurden seither zahlreiche Lenin-Statuen niedergerissen und eingeschmolzen.

Dem Lenin von Odessa war allerdings ein anderes Schicksal bestimmt: Milow baute den Sith-Lord um Lenin herum, um ihn nach Bedarf wieder "exhumieren zu können".  Die Darth Vader-Teile wurden aus einer Titan-Legierung hergestellt und mit einem Kleber befestigt, der auch in der Raumfahrtindustrie verwendet wird. Die Statue zeigt Darth Vader komplett mit Maske und Umhang. In der Körperhaltung sind noch die früheren typischen Lenin-Gesten zu erkennen, die linke Hand ist zur Faust geballt. Außerdem verfügt die Statue noch über ein besonderes Feature - der Kopf ist ein Wi-Fi-Antenne und sorgt für erstklassiges Internet in der Umgebung.

Dass in Odessa ausgerechnet Darth Vader Lenin nachfolgt, liegt in der jüngeren Geschichte der Stadt begründet. Seit einiger Zeit taucht dort immer wieder eine Gestalt im Kostüm des "Star Wars"-Protagonisten auf - mit politischen Ambitionen. Im Jahr 2013 erklärte er sich im Rathaus zum Bürgermeister Odessas. Im vergangenen Jahr wollte er für das ukrainische Präsidentenamt kandidieren, wurde aber abgelehnt.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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