Vereisten Fluss betretenMann bricht ins Eis ein und stirbt

Das Winterwetter wird einem 38-Jährigen in Niedersachsen zum Verhängnis. Er bricht in einen zugefrorenen Fluss ein und schafft es von alleine nicht mehr aus dem Wasser. Ein Spaziergänger entdeckt später seine Leiche.
Im niedersächsischen Winsen ist ein Mann offenbar nachts in einen vereisten Fluss eingebrochen und danach bei schneidender Kälte erfroren. Ein Spaziergänger habe den 38-Jährigen am Mittwochmorgen entdeckt, teilte die Polizei mit. Feuerwehrleute bargen ihn aus dem zugefrorenen Gewässer. Ihm war jedoch nicht mehr zu helfen.
Nach einer ersten Auswertung der Spuren war der Mann zunächst offenbar über einen zugefrorenen Teich gelaufen. Die Spuren führen dann auf die Eisfläche des Luhearms. Dort war er offensichtlich eingebrochen und hatte noch seine durchnässte Winterjacke ausgezogen. Er schaffte es aber nicht mehr, aus dem Wasser heraus die Böschung hinaufzuklettern. Die genaue Todesursache ist noch offen. Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es nicht.
Über 40 Kältetote in Europa
In vielen Teilen Deutschland und Europas herrschen zweistellige Minusgrade. In Lübeck und im Erzgebirge zum Beispiel waren es in der vergangenen Nacht minus 20 Grad. Europaweit sind seit Freitag mehr als 40 Menschen durch die Kälte gestorben – allein in Polen gab es 18 Tote. Die meisten Opfer sind Obdachlose. Bereits am Montag war eine obdachlose Frau in einem Waldstück bei Leipzig erfroren. Zudem starb am Dienstag ein 79-Jähriger bei Creglingen in Baden-Württemberg. Er hatte seinen Enkel retten wollen und brach selbst in einen zugefrorenen See ein. Sein achtjähriger Enkel war beim Schlittschuhfahren durchs Eis gekracht, gelangte aber durch die Hilfe des Großvaters wieder an Land.
Angesichts der eisigen Temperaturen forderte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Aufenthaltsräume auch tagsüber geöffnet zu lassen. Es reiche nicht aus, nur nachts Unterkünfte anzubieten und die Obdachlosen morgens wieder auf die Straße zu schicken, kritisierte Geschäftsführerin Werena Rosenke. "Man kann auch tagsüber erfrieren." In dieser Saison habe der Verein deutschlandweit schon vier Kältetote registriert.
Auch Tieren kann die Kälte gefährlich werden. In Baden-Württemberg appellierte die Polizei deshalb, Tiere bei extremen Temperaturen nicht im Auto zurückzulassen. In der Nacht zum Mittwoch hatte die Polizei in Gaggenau ein Auto abschleppen lassen, in dem bei klirrender Kälte ein Hund war. Da der Besitzer nicht ausfindig gemacht werden konnte, wurde das Auto mitsamt Hund in einer beheizten Halle untergestellt.