Doppelmord in Georgia Mann tötet Mutter und Sohn - und lässt Achtjährigen mit Leichen zurück
05.08.2025, 10:51 Uhr Artikel anhören
William Jerome Adams erhielt zwei lebenslange Haftstrafen ohne Bewährung für den Doppelmord.
(Foto: Gwinnett County Jail)
Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Georgia wird zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Er hat seine Freundin und deren jugendlichen Sohn erschossen. Besonders grausam: Den zweiten Sohn des Opfers ließ er tagelang mit den Toten im Haus allein.
Ein Gericht im US-Bundesstaat Georgia hat den 29-jährigen William Jerome Adams wegen eines Doppelmordes schuldig gesprochen. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Adams seine 39-jährige Freundin und ihren 15 Jahre alten Sohn im Ort Flowery Branch unweit von Atlanta ermordet hat. Adams wurde zweimal zu lebenslanger Haft verurteilt, ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung.
Im März 2021 machte die älteste Tochter der Toten US-Medienberichten zufolge eine Entdeckung. Weil ihre Mutter seit Tagen nicht zu erreichen war, fuhr sie zu ihr nach Hause. Sie habe durch ein Fenster klettern müssen, um in das Haus zu gelangen. Dort habe sie ihren achtjährigen Bruder schlafend im Zimmer der Mutter gefunden. Von der Mutter und dem 15-jährigen Bruder fehlte laut den Berichten zunächst jede Spur. Schließlich sei die junge Frau in einem verschlossenen Schlafzimmer auf die beiden Leichen gestoßen. Sie alarmierte die Polizei.
Achtjähriger war zwei Tage mit den Toten allein
Die Ermittlungen ergaben ein Bild des Schreckens. Adams hatte seine Freundin und ihren Sohn nach Auffassung der Ermittler bereits zwei Tage vor der Entdeckung erschossen. Der achtjährige Junge habe die ganze Zeit allein im Haus verbracht, ohne zu wissen, was in dem verschlossenen Zimmer geschehen war.
Der Täter war zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Flucht. Adams soll nach der Tat 2000 Dollar vom Konto seiner Freundin abgehoben und versucht haben, sich nach Mexiko abzusetzen. Nur einen Tag nach dem Fund der Leichen wurde er von Grenzbeamten in Texas gefasst. Er benutzte den Angaben nach einen falschen Namen und hatte keinen Pass bei sich.
Kontrollierend und gewalttätig
Während des Prozesses zeichneten Zeugen ein düsteres Bild von der Beziehung zwischen Adams und seinem späteren Opfer. Er sei kontrollierend und gewalttätig gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Als Beweis diente unter anderem ein Foto, welches die 39-Jährige sich selbst per E-Mail geschickt hatte. Es dokumentierte eine Verletzung am Arm, die Adams ihr zugefügt haben soll.
Eine entscheidende Rolle spielte auch die Aussage der Zwillingsschwester des getöteten 15-Jährigen. Sie berichtete, wie sie und ihr Bruder etwa zehn Tage vor der Tat eine 9-Millimeter-Pistole im Zimmer ihrer Mutter gefunden hatten. Die Mutter habe ihnen damals bestätigt, dass die Waffe Adams gehöre. Am Tatort fanden die Ermittler Patronenhülsen, die zu dieser Waffe passten.
Die Staatsanwältin Patsy Austin-Gatson nannte das Urteil "passend für einen Angeklagten, der einer Mutter und ihrem Sohn gewaltsam das Leben genommen und sie bestohlen hat". Man trauere mit der Familie der Opfer und hoffe, dass der Ausgang des Verfahrens ihnen etwas Abschluss und Gerechtigkeit bringe.
Quelle: ntv.de, ija