Panorama

Invasion der invasiven Art Massenwanderung von Wollhandkrabben an der Elbe

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In Geesthacht bei Hamburg ist ein jährliches Naturspektakel zu beobachten: Massen an Wollhandkrabben bahnen sich dort ihren Weg. Sie versuchen, in den Oberlauf der Elbe zu gelangen. Laut einem Wissenschaftler wurde die invasive Art vor rund 100 Jahren eingeschleppt.

Es ist wie auf einem Wimmelbild: Zehntausende Krabben mühen sich zurzeit an einer Fischtreppe der Elbe in Geesthacht südöstlich von Hamburg. Sie krabbeln aneinander und übereinander am Ufer entlang, das dadurch stellenweise von einer Art Krabbenteppich bedeckt ist.

Auf Bildern aus der Stadt in Schleswig-Holstein ist zu sehen, wie die Krabben versuchen, über die Treppe in den Oberlauf der Elbe zu gelangen. Aufgrund der milden Temperaturen hat die Wanderung der jungen Tiere bereits jetzt eingesetzt. Schon seit einigen Tagen versuchen Tausende die Fischtreppe zu durchqueren.

Bei den wuseligen Tieren handelt es sich um die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis), die vor etwa 100 Jahren über den Schiffsverkehr eingeschleppt wurde, wie ein Wissenschaftler des Instituts für angewandte Ökologie erklärte. Die Tiere seien millionenfach in vielen größeren europäischen Flüssen verbreitet, auch etwa im Rhein und der Weser.

Jungtiere suchen Nahrung in Flüssen

Ähnlich wie etwa Aal oder Flunder pflanzen sich die Wollhandkrabben im Meer fort und die Jungtiere wandern die Flüsse hoch, wo sie Nahrung finden. Wo dann Hindernisse auftauchten, würden sie wie an der Fischtreppe auch am Ufer entlang krabbeln. Wenn sie erwachsen seien, würden die Tiere sich mit der Strömung zurück in Richtung Meer treiben lassen.

An der Fischtreppe bei Geesthacht bietet sich das Schauspiel jedes Jahr. Die Treppe hilft Fischen, die Höhe der Staustufe Geesthacht in der Elbe zu überwinden und so flussaufwärts zu laichen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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