Panorama

Keine Besucher mehr im AquariumMenschen sollen einsame Fische anrufen

01.05.2020, 18:06 Uhr
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Durch die Corona-Krise verstecken sich die Tiere neuerdings im Sand vor den Pflegern. (Foto: picture alliance / dpa)

Wer schon immer mal mit Fischen chatten wollte, kann das nun tun. Ein japanisches Aquarium sucht Leute, die mit Aalen sprechen wollen. Das Zentrum bietet Videochats mit den Fischen an, damit diese nicht vereinsamen.

Ein japanisches Meereszentrum sucht Videochat-Partner für seine während der Corona-Pandemie vereinsamten Aale. "Die Tiere im Aquarium sehen keine Menschen mehr außer den Pflegern und fangen an, die Menschen zu vergessen", schlug das Sumida-Aquarium in Tokio bei Twitter Alarm. Die "beispiellose Situation" habe unerwartete Nachteile, da sich einige Aale im Sand vor den Pflegern versteckten, was die medizinische Versorgung der Tiere erschwere. Bei den Aalen in dem besagten Aquarium handelt es sich laut CNN um etwa 300 Röhrenaale.

Das Meereszentrum rief daher im Internet dazu auf, den Fischen per Videochat Gesellschaft zu leisten, damit sie sich wieder an die Anwesenheit von Menschen gewöhnen. "Könnten sie unseren Gartenaalen von zu Hause aus Ihr Gesicht zeigen?", hieß es in dem Aufruf. Die Veranstalter tauften die Aktion ein "Festival des Gesichter-Zeigens", das von Sonntag bis Dienstag stattfinden soll. Allerdings funktioniert das nur mit der iPhone-App Facetime, Android ist nicht kompatibel.

Dafür sollen vor dem Aquarium mehrere Tablets positioniert werden, auf denen sich die virtuellen Meereszoo-Besucher per Videochat einwählen können. Sobald die Videoanrufe beginnen, sollen die Menschen ihr Gesicht in die Kamera zeigen, winken und mit den Aalen sprechen. Aufgrund der scheuen Art der Tiere wurden die Anrufer jedoch gebeten, keine lauten Rufe auszustoßen.

Unter dem Hashtag #PleaseRememberHumans fanden sich bereits zahlreiche Twitter-Nutzer, die begeistert waren und ihre Teilnahme zusagten. Das Aquarium, das im Wahrzeichen von Tokio, dem Tokyo Skytree-Turm, untergebracht ist, war im Zuge der Corona-Pandemie Anfang März geschlossen worden.

Quelle: ntv.de, jru/AFP

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