Panorama

Gewaltige Waldbrände "Monsterfeuer" zerstört große Teile von Jasper

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Tausende Touristen mussten das Gebiet fluchtartig verlassen.

Tausende Touristen mussten das Gebiet fluchtartig verlassen.

(Foto: Joe Oliver via REUTERS)

Die kanadische Stadt Jasper, eines der beliebtesten Touristenziele des Landes, wird von einem heftigen Waldbrand heimgesucht. Inzwischen ist klar: Das Feuer hat große Teile der historischen Stadt zerstört.

Riesige, sich schnell ausbreitende Waldbrände haben nach offiziellen Angaben große Teile der historischen kanadischen Stadt Jasper zerstört. Medienberichten zufolge wurden ganze Straßenzüge des Hauptortes im westkanadischen Jasper-Nationalpark durch das Feuer dem Erdboden gleichgemacht. Auf Videos sind schwelende Trümmer von Häusern sowie die verkohlten Überreste von Autos zu sehen.

Die Brände sind immer noch außer Kontrolle, während Feuerwehrleute versuchen, so viele Gebäude wie möglich zu retten. Bisher sind keine Todesopfer zu beklagen, etwa 20.000 Touristen und 5000 Einwohnerinnen und Einwohner sind jedoch vor den Flammen geflüchtet. Die Bergregion in der Provinz Alberta ist bei Touristen sehr beliebt. Jährlich besuchen etwa 2,5 Millionen Menschen die Gegend.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte die Premierministerin von Alberta, Danielle Smith, man habe noch Schwierigkeiten, das Ausmaß der Schäden zu beziffern. Aber möglicherweise seien 30 bis 50 Prozent der Gebäude zerstört worden. "Es lässt sich nicht leugnen, dass dies der schlimmste Alptraum für jede Gemeinde ist", so Smith.

Pierre Martel, Direktor des nationalen Brandbekämpfungsprogramms der kanadischen Nationalparks, sagte, das Feuer sei durch ein Gewitter ausgelöst worden und am späten Mittwochabend eskaliert, als es durch starke Winde angefacht wurde. "Zu diesem Zeitpunkt war es einfach ein Monster", so Martel. Die Flammen erreichten demnach an einigen Stellen eine Höhe von 100 Metern und dehnten sich in kürzester Zeit auf einer riesigen Fläche aus.

In Kanada brennen nach Angaben der zuständigen Behörde CIFFC Hunderte Feuer. Besonders betroffen sind den Angaben zufolge die Provinz British Columbia an der Westküste und die östlich angrenzende Provinz Alberta. Bereits im vergangenen Jahr war Kanada von Waldbränden in noch nie gekanntem Ausmaß heimgesucht worden. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten können.

Brandstifter gefasst

Im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien wurde ein Mann gefasst, der einen schweren Waldbrand im Norden des Bundesstaates verursacht haben soll. Nach Mitteilung der Behörden im Bezirk Butte County nahm die Polizei einen 42-jährigen Tatverdächtigen fest, der für das sogenannte "Park"-Feuer nahe der Stadt Chico verantwortlich sein soll. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann ein brennendes Auto eine steile Böschung hinunterschob. Das Fahrzeug brannte völlig aus und die Flammen griffen schnell um sich. Der Mann habe sich dann anderen Leuten angeschlossen, die vor dem Feuer flüchteten, hieß es.

Laut ABC News wurde der Verdächtige bereits am Donnerstagmorgen inhaftiert. Sollte er verurteilt werden, würde dies eine lebenslange Freiheitsstrafe bedeuten, da er nach Angaben der Staatsanwaltschaft schon zwei schwere Vorstrafen hatte.

Über 1.100 Helfer kämpften am Donnerstag (Ortszeit) gegen die Flammen. Mit einer Fläche von über 500 Quadratkilometern ist es der bisher größte Brand in Kalifornien in diesem Jahr. Über ein Dutzend größere Feuer toben derzeit in dem US-Westküstenstaat. Die Bundesbehörde National Interagency Fire Center listete aktuell 89 Großbrände in den USA auf, die meisten davon in Oregon, dem nördlichen Nachbarstaat von Kalifornien.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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