Alle Achttausender in 92 Tagen Nepalese und Norwegerin brechen Bergsteiger-Rekord
11.08.2023, 00:55 Uhr Artikel anhören
Weltrekordhalter: Kristin Harila und Tenjen Lama Sherpa.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Schneller war vor ihnen noch niemand: Die Norwegerin Kristin Harila und Tenjen Lama Sherpa bezwingen als erste Menschen die 14 höchsten Gipfel der Erde in nur 92 Tagen. Allerdings stellten sie den Rekord am selben Tag auf, an dem ein pakistanischer Bergsteiger verunglückt zurückgelassen wurde.
Ein Nepalese und eine Norwegerin haben alle 14 Achttausender in Rekordtempo bestiegen. Sie haben dafür 92 Tage gebraucht, wie eine Sprecherin des Guinness-Buchs der Rekorde (Guinness World Records) mitteilte. Den Rekord erreichten Tenjen Lama Sherpa und Kristin Harila demnach vor zwei Wochen, als sie den Berg K2 in Pakistan bestiegen, wo ein verunglückter pakistanischer Hochträger von mehreren Bergsteigern zurückgelassen wurde.
Der Norwegerin soll es an diesem Tag gelungen sein, den neuen Rekord aufzustellen. Sie soll mit acht Sherpas unterwegs gewesen sein, die den 35-jährigen Pakistaner Mohammad Hassan hätten retten können. So lautet der Vorwurf einer Userin auf Instagram. Sherpas begleiten Bergsteiger, um deren Aufstieg zu erleichtern.
Mit ihren Bergbesteigungen übertrafen Harila und Sherpa den bisherigen Rekord des Nepalesen Nirmal Purja aus dem Jahre 2019, der doppelt so lange für die Besteigung gebraucht habe, hieß es von der Nepal Mountaineering Association. "Ohne die Hilfe von Herrn Tenjen und anderen Sherpas, die mithalfen, wäre diese bemerkenswerte Mission nicht erfolgreich gewesen", sagte die 37 Jahre alte Harila demnach. Für sie sei das Himalaya-Land Nepal mit seinen Achttausender-Bergen eine zweite Heimat geworden.
Kritik aus der Bergsteigerszene
Doch die Leistung der Norwegerin ist in der Bergsteigerszene umstritten. So gab es etwa Kritik daran, dass sie den Rekord nicht ohne, sondern mit Flaschensauerstoff schaffte, außerdem daran, dass es einen großen logistischen Aufwand gab - etwa mit Anflügen in die Basislager per Helikopter - und dass sie sich auf bereits bekannten Routen bewegte, wie die Website Alpin.de berichtete.
"Kristin Harila hat in den letzten Wochen erreicht, was ich eigentlich für unmöglich gehalten habe", sagte Billi Bierling, die Leiterin der "Himalayan Database"-Chronik, zu alledem. "Die Art, wie Kristin und ihre Sherpas die hohen Berge besteigen, hat nichts mehr mit Alpinismus beziehungsweise der Ethik im klassisch-alpinistischen Stil zu tun - aber es passt in unsere Zeit."
Quelle: ntv.de, vmi/hny/dpa