Wetterachterbahn im Dezember Noch gibt es Hoffnung auf Schnee zum Fest
14.12.2017, 16:28 Uhr
Weiße Weihnachten - die meisten Deutschen können daran beim Blick aus dem Fenster wohl nicht glauben. n-tv Meteorologe Björn Alexander will keine falschen Hoffnungen wecken - aber ausgeschlossen ist Schnee Ende der kommenden Woche nicht.
n-tv.de: Noch 10 Tage bis Weihnachten. Was macht der langfristige Trend?
Björn Alexander: Er geht ein wenig auf und ab. Das dritte Adventswochenende bringt uns erst einmal den Winter zurück. Am Montag und Dienstag geht die Wetterachterbahn wahrscheinlich wieder etwas aufwärts. Dabei fällt aus Nordwesten zuerst Schnee, später aber immer häufiger Regen. Am längsten hält sich die kalte Luft vom östlichen Brandenburg über die östlichen Mittelgebirge bis runter zum Alpenrand.

Vor wenigen Tagen sah es am Brandenburger Tor schon einmal so aus. Ob es zu Weihnachten so aussieht, ist noch reichlich ungewiss.
(Foto: imago/Marius Schwarz)
Wie kalt oder auch mild wird es denn?
Nach jetzigem Stand erreichen die Temperaturen zwischen 0 in Passau, Dresden und München bis 10 Grad an Nordsee und Rhein. Ab Mittwoch, dem 20. Dezember, lässt sich kaum noch eine belastbare Aussage treffen. Ein Teil der Wettermodelle sieht ein Weihnachtstauwetter mit Regen bei 5 bis 10 Grad. Etwa ein Drittel der Modellläufe der internationalen Wettercomputer bleibt aber auf ruhig.
Das heißt?
Hochdruckdominiertes Wetter mit recht tiefen Temperaturen. Wobei der Osten deutlich kälter sein dürfte als der Westen. Und danach wird es richtig spannend. Pünktlich zu Weihnachten könnte sogar ein neuer Kaltlufteinbruch mit Wind und schauriger Polarluft folgen. Kurzum: Im Vergleich zu den vergangenen Jahren, wo wir die "Weiße Weihnacht" schon Wochen vorher absagen konnten, ist in Sachen Schneeprognose zum Fest jetzt noch viel möglich.
Wie sehen die Prognosen für Schnee zu Weihnachten konkret aus?
Zusammengefasst - und bei aller Unsicherheit: im Flachland 10 bis 30 Prozent. Mit den höheren Wahrscheinlichkeiten im Osten und Südosten. In den Hochlagen der Mittelgebirge und am Alpenrand 50 bis 70 Prozent. Ziemlich sicher weiß bleibt es in den höheren Lagen der Alpen.
Zurück zum aktuellen Wetter. Was ist da denn eigentlich los? Wolken, Sturm, Regen, Schnee und es ist irgendwie immer kalt.
Zumindest in Sachen Wind und Sturm geht es jetzt erst einmal entspannter weiter. Die kräftige Westströmung hat vergangenen Nacht und heute früh nämlich ihren Höhepunkt erreicht. Dabei traten auch im Flachland Spitzen von 80 bis lokal 120 km/h auf - auf den Gipfeln gab's vollen Orkan! Zum Teil mit Neuschnee und Schneeverwehungen, sodass es oberhalb von rund 500 Metern winterlich, in den Gipfellagen sogar tiefwinterlich ist und bleibt.
Was dürfen wir denn am dritten Adventswochenende konkret vom Wetter erwarten?
Das nächste Wintercomeback. Denn es setzt sich wieder kühlere Luft bei uns durch. Am wechselhaften Samstag mit Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauern bis in die tiefen Lagen. Auch einzelne Gewitter sind nicht auszuschließen. Durchweg Schnee fällt oberhalb von rund 300 Metern. Und dort kann es teilweise auch mal länger anhaltend schneien. Etwas freundlicher mit ein paar mehr Sonnenstrahlen zeigt sich der Start ins Wochenende besonders bei den Nordlichtern.
Wie sind die Temperaturen?
Extrem tauglich für jegliche Art von innerer Erwärmung - von Glühwein bis Kinderpunsch oder Tee. Im Emsland und in Ostfriesland ist es noch am mildesten mit 4 bis 6 Grad. Ansonsten werden es meistens nicht mehr als 0 bis 4 Grad. Im Bergland oberhalb von circa 500 Metern bleibt es dauerfrostig. Nachts wird es aber natürlich verbreitet wieder frostig kalt.
Wie verläuft der Sonntag?
Im Süden weiterhin grau und es schneit zeitweise. Im großen Rest gibt es Sonne und Wolken im Mix mit einigen Schnee- oder Graupelschauern. Am besten, weil freundlich und überwiegend trocken, zeigt sich der Norden. Die Temperaturen bewegen sich nur wenig bei minus 2 bis plus 6 Grad - mit den höchsten Werten nach wie vor im Nordwesten. Das bedeutet aber auch, dass es weiterhin sehr glatt auf unseren Straßen sein kann. Besonders im Bereich der höher gelegenen Autobahnabschnitte in den südlichen und zentralen Landesteilen sollten Sie sich somit weiterhin auf Staus und Behinderungen einstellen.
Quelle: ntv.de